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INHALT 2 3 Impressum Editorial PROJEKTE WELTWEIT 4 8 12 15 16 18 20 SIERRA LEONE Bildung gegen Armut – für eine selbstbestimmte Zukunft BOLIVIEN Hoffnung für Straßenkinder KAMBODSCHA Bildung, Schutz und Sicherheit Vielen Dank! Don Bosco macht Schule Weltweite Solidarität beginnt mit der eigenen Haltung Projekte weltweit PHILIPPINEN Im Fokus: Wirkung ENGAGEMENT KONKRET 22 Gemeinschaft erleben: Der Don Bosco Campus in Bonn 24 25 Engagement bewegt Don Bosco Volunteers „Für unsere Volunteers sind wir ein starker Rückhalt“ Transparenz ist oberstes Gebot Qualität, Integrität, Kontrolle ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 26 28 30 32 34 Jahresabschluss 2024 Erläuterungen zum Jahresabschluss Lagebericht 2024 Resilienz und Stabilität in herausfordernden Zeiten 35 Ausblick 2025 Gemeinsam stark in die Zukunft UNSERE KOOPERATIONSPARTNER Unser Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Lebens- situation junger Menschen. Dies ist nur möglich, wenn auch die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rah- menbedingungen stimmen. Die Vernetzung mit anderen Organisationen und Institutionen ist sehr wichtig. Don Bosco Mission Bonn setzt sich in Bündnissen, Netzwer- ken und Verbänden auf nationaler wie internationaler Ebene für die Belange junger Menschen ein. IMPRESSUM Don Bosco Mission Bonn Sträßchensweg 3 53113 Bonn Telefon: +49(0)228 / 5 39 65-20 Fax: +49(0)228 / 5 39 65-65 E-Mail: info@donboscomission.de www.donboscomission.de Redaktion: Katharina Schründer Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Nelson Penedo (V. i. S. d. P.) Layout: Petra Strauch / just in print Druck: gruen-gedruckt – eine Marke der Schloemer & Partner GmbH Auflage: 1.900 Exemplare Don Bosco Mission Bonn (S. 16, 20), Harald Reusmann (S. 3, 25, 26), Hartmut Schwarzbach (S. 15, 25, 27), Jason Mulikita / fairpicture (S. 16), Nils Kahlert (S. 22, 23), Jörg Loeffke (S. 23, 24), Patricio Crooker / ich.tv (S. 8, 9, 10, 11, Titel), Rainer Unkel (S. 22), Saidu Bah / fairpicture (S.4, 5, 6, 7), Salesianer Don Boscos Cambodia (S. 12, 13, 14) Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien sind die Geschichten beispielhaft und die Namen durch die Redaktion ge- ändert. Juli 2024 Titelbild: José Luis hat im Techo Pinardi, dem Don Bosco Straßen kinderzentrum in Santa Cruz, Bolivien ein neues Zuhause gefunden. Dieser Jahresbericht wurde auf Recyclingpapier gedruckt.
3 EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, als Salesianer Don Boscos setzen wir alles daran, junge Menschen zu stärken: mit Bildung, mit Begleitung, mit Vertrauen. Wir wollen ih- nen ermöglichen, ihren Platz in einer sich wandelnden Gesellschaft zu finden – und zwar mit einem inneren Kompass, der sich an einem christlichen Menschenbild orientiert. Weil junge Menschen heute in einer Zeit aufwachsen, die geprägt ist von Unsicherheit und Komplexi- tät: Krisen, Kriege, ökologische Katastrophen, weil eine zunehmende politische Polarisierung und digitale Überforderungen ihre Zukunft in Frage stellen, noch bevor sie richtig beginnen kann, ist unsere Arbeit so wichtig – und aktueller denn je. Unsere Pädagogik folgt dem Geist Don Boscos: Wir trauen jungen Menschen etwas zu, wir hören ihnen zu, wir machen sie stark – für sich selbst und für andere. Dabei geht es nicht nur um Wissen, sondern um Haltung. Um Mut. Um Werte. Junge Menschen sollen sich als Teil dieser Welt erleben – und als Mitgestaltende einer demo- kratischen, solidarischen und friedlichen Zukunft. Unsere Projekte und Aktionen in Deutschland atmen vor allem diesen Geist, während es in vielen internationalen Projekten erst einmal darum geht, den jungen Menschen den Start in ein eigenstän- diges Leben zu ermöglichen. Das heißt: Überleben sichern, Traumata bewältigen und Bildung ermög- lichen. In unserem Jahresbericht zeigen wir Ihnen, liebe Engagierte, wie Ihre Spenden Jugendlichen in Sierra Leone Zukunft schenken, Straßenkindern in Bolivien Schutz bieten und kambodschanischen Kindern in Not Hoffnung geben. Denn wir sind überzeugt: Jeder junge Mensch verdient die Chance auf einen guten Start ins Leben. Ein Leben in Würde, mit Perspektive, mit Verantwortung. Wir danken allen, die uns auf diesem Weg begleiten – sei es durch Spenden, Engagement oder Gebet. Gemeinsam investieren wir in das Wertvollste, was wir haben: unsere jungen Menschen. Für sie. Mit ihnen. Und um ihrer Zukunft willen. Herzliche Grüße Pater Josef Grünner SDB Missionsprokurator Dr. Nelson Penedo Geschäftsführer Benachteiligten jungen Menschen weltweit eine neue Perspektive geben. Alles tun, damit ihr Leben gelingt – dafür steht Don Bosco. In mehr als 130 Ländern der Welt gibt es Don Bosco Einrichtungen, die Kindern und Jugendlichen in Not helfen. Insbesondere Straßen- kinder und junge Menschen, die Gewalt, Ausgrenzung und Ausbeutung erlebt haben, bekommen hier ein neues Zuhause und erfahren Anerkennung und Gemeinschaft, egal welcher Konfession, welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe oder Herkunft sie sind.
4 SIERRA LEONE RUBRIK******* B I L D U N G G E G E N A R M U T – F Ü R E I N E S E L B S T B E S T I M M T E Z U K U N F T Seit 1998 steht Don Bosco Fambul an der Seite von Kindern und Jugendlichen in Sierra Leone. Gegründet während des Bürgerkriegs, als Kinder zu Soldaten wurden und den Halt verloren, ist Don Bosco Fambul mittlerweile ein echter Lebensretter für traumatisierte junge Menschen. Im Child Care Center finden sie dank therapeutischer Angebote, Wohn- raum und Bildung zurück ins Leben. Auch heute noch sind die Nachwirkungen von Bürgerkrieg, Armut, Naturkatastrophen und Krankheiten wie Ebola oder Corona Teil des Alltags in Sierra Leone. Galoppierende Infla- tion und steigende Lebensmittelpreise lassen die Not wachsen. Damit steigt der Bedarf der Menschen an Hilfe. Fast zwei Drittel der Be- völkerung von Sierra Leone lebt unterhalb der Armutsgrenze. Viele Eltern haben keine feste Arbeit, sie können ihre Kinder kaum ernähren oder gar zur Schule schicken. ALLER ANFANG IST ARMUT Das treibt immer mehr Kinder und Jugendliche auf die Straßen der Großstädte. Hier versuchen sie, alleine zurecht zu kommen. Doch der harte Alltag auf der Straße trifft sie wie ein Schlag. Viele Jungen und Mädchen beginnen, Drogen zu nehmen, um wenigstens kurz der täglichen Gewalt und harten Realität zu entfliehen. Das isoliert sie zusehends von der Gesellschaft und verstärkt psychische Probleme. Viele der Mäd- chen müssen sich prostituieren, wenn sie über-
ZUKUNFT 5 leben wollen. Dabei werden ihre Würde, ihre Kindheit und ihre Hoffnung zerstört. PATRICIA – EIN BEISPIEL VON VIELEN Patricia ist 13, als sie in Freetown auf der Straße landet. Ihre Eltern wollten, dass sie zur Schule geht und schickten sie zu ihrem Bruder in die Großstadt. Doch er zwingt sie, für ihn auf dem Markt zu arbeiten. Verkauft sie dort nicht ge- nug, gibt es kein Essen, sondern Schläge. Sie flieht auf die Straßen der Großstadt. Dort gerät sie an die falschen Freunde und rutscht in die Prostitution. Für knapp einen Euro pro Freier verkauft sie ihren Körper. So wie ihr geht es tausenden Mädchen und jungen Frauen in Freetown. Grund drehen die Don Bosco Streetworker hier regelmäßig ihre Runden. „Mama“ Mary ist eine von ihnen. Eines Nachts spricht sie vor einem Club auch Patricia an. Sie erzählt ihr von Don Bosco, vom Wohn- und Rehabilitationszentrum, von der Schule und der Möglichkeit, eine Aus- bildung zu machen. Mama Mary trifft den rich- tigen Ton zum richtigen Zeitpunkt. „Ich war so müde von allem und fühlte mich sehr schwach. „Ein Slum ist immer ein Slum. Das ist also der Ort, in dem wir arbeiten. Und wir werden weiterarbeiten. Dafür sind wir da, und das ist es, was wir tun.“ Mabinty Mary Kawa, stellvertretende Koordinatorin und Sozialarbeiterin bei Don Bosco Fambul BERÜHMT BERÜCHTIGT Die Slums von Freetown, die in weiten Teilen einer riesigen Müllhalde gleichen, sind berüch- tigt für Kinderprostitution. Genau aus diesem Ich wollte nicht, dass Mama Mary mich hier al- lein lässt. Und sie versprach, mich am nächsten Morgen abzuholen und zu Don Bosco mitzu- nehmen. Sie hat ihr Versprechen gehalten“, er- innert sich Patricia an den Moment, in dem ihr Leben sich zum Guten verändert. Patricia hat endlich wieder Ziele im Leben: „Ich werde zurück zu meiner Mutter gehen, wenn ich meine Ausbildung zur Schneiderin hier gemacht habe. Ich brauche noch Hilfe dabei und auch dabei, meinen Traum einer eigenen Schneiderei zu verwirklichen. Ich möchte damit meiner Familie und anderen Straßenkindern helfen.“
6 PROJEKTE WELTWEIT Bei Don Bosco Fambul sind die Mädchen und Jungen endlich wieder das, was sie in ihrem Alter sein sollten: Kinder. Sie haben Zeit zum Spielen, Lachen und Träumen. VIDEO Kinderprostitution in Sierra Leone Don Bosco Sozialarbeiterin Mary erzählt aus ihrem Arbeitsalltag und von der prekären Situation der Mädchen in den Slums von Freetown, Sierra Leone https://youtu.be/mUFJoVZTEhg ALLROUND-NEUSTART WENN AUS TRAUMA TRAUM WIRD Alle Jungen und Mädchen durchlaufen im Child Care Center eine medizinische Erstversorgung. Viele haben Malaria, Hautkrankheiten oder In- fektionen. Neben Medikamenten und Hygie- neprodukten bekommen alle neue Kleidung und ganz viel Zeit, um anzukommen. Viele der Mädchen sind ungewollt schwanger. Die wer- denden Mütter werden hier gut versorgt und können ihre Kinder sicher zur Welt bringen. Auf dem Campus New Fambul zeigt sich der beson- dere ganzheitliche Ansatz Don Boscos: Klinik, Schule, Reha-Zentrum und Wohnhäuser bieten umfassende Hilfen. Denn eines haben die Kin- der und Jugendlichen gemeinsam: Sie haben in ihren jungen Jahren viel Schlimmes erlebt. Und doch kommen sie aus unterschiedlichen Situationen – manche sind junge Mütter, an- dere drogenabhängig oder als Straßenjungen in Konflikt mit dem Gesetz geraten. Für sie alle gibt es hier individuelle Hilfen und Wohnräume. Immer wieder sprechen die Sozialarbeiterin- nen und Sozialarbeiter mit Patricia und den anderen Kindern über das, was sie erlebt ha- ben, die Möglichkeiten, die sich ihnen bei Don Bosco auftun, sowie über die Regeln, die im Don Bosco Zentrum gelten und darüber, was sie mal machen möchten. „Mir gefiel es hier so- fort, weil alle so nett sind: Mama Mary, Lehrer Sedike – sie alle machen mir Mut. Und Schimpf- wörter sind tabu, damit ich meine alten Ge- wohnheiten ändere. Ich halte mich gern an die Regeln. Denn ich bin bereit, den Weg mit Don Bosco zu gehen“, zeigt sich Patricia überzeugt. Sie lebt inzwischen im „Girls Shelter Plus“ im Child Care Center außerhalb der Hauptstadt. Das ist der Teil von Don Bosco Fambul, der spe- ziell für junge Frauen mit ihren erlebten Trau- mata aufgebaut wurde. Morgens ist Unterricht angesagt, nachmittags ist Zeit zum Spielen, Lachen und vor allem Tanzen. Besonders gern ist Patricia im Nähunterricht bei Lehrer Sedike: „Ich liebe es, Hemden und Röcke zu nähen. Dabei lachen wir viel.“ Patricia muss noch viel Unterricht nachholen, aber sie ist motiviert. Sie
gehört zu den 121 Jugendlichen, die 2024 wieder regelmäßig am Schul- unterricht teilnehmen. „Ich will später meine eigene Schneiderei haben und meine Familie unterstützen“, sagt Patricia. Wenn möglich, versucht Don Bosco, Kinder mit ihren Familien zu vereinen – in zwei von drei Fäl- len gelingt das. Denn „Fambul“ bedeutet Familie. Und die eigene Familie bleibt das Wichtigste. DON BOSCO FAMBUL: „CHILDREN WITH FUTURE“ 1998 baut Don Bosco die ersten Anlaufstellen für ehemalige Kinder- soldat:innen und Straßenkinder in der Hauptstadt Freetown auf. Denn es herrscht Bürgerkrieg in Sierra Leone und die Not der Kinder und Jugendlichen ist groß. Sie vergrößert sich, als die Ebolaepide- mie viele Kinder zu Waisen und Halbwaisen macht und dann Corona das Leben lahmlegt. Don Bosco reagiert auch auf diese Herausfor- derungen und startet Aufklärungs- und Hygienekampagnen, richtet zusätzliche Wohngruppen ein und bietet Schutz und Bildung. Mitt- lerweile ist Don Bosco Fambul im Land zu einem Synonym für ein ganzes Jugendhilfenetz geworden: Streetworker, das Mobile Project (ein umgebauter Bus), die Childline sowie enge Kontakte zur Polizei helfen, die Kids direkt von der Straße zu holen. 2024 hat Don Bosco so 130 Jugendlichen neue Perspektiven gegeben. Verschiedene Be- treuungsangebote im Child Care Center vor den Toren der Stadt ge- hen auf die spezifischen Traumata der Mädchen und Jungen ein, die ein Leben auf der Straße gefristet haben: Gesundheitsstation, Wohnheime, Lehr- und Ausbildungsstätten sowie Anschubfinanzie- rungen ebnen ihnen einen neuen Weg. Selbst im Staatsgefängnis Pademba Prison kümmert sich Don Bosco um junge Inhaftierte. 2020 wurde Don Bosco Fambul durch die NGO „Action for Youth and Children“ (AYCN) zur besten humanitären Organisation in Sierra Le- one gekürt. Die Begründung: „Don Bosco Fambul leistet beispiello- se Arbeit im Kampf gegen sexuelle Gewalt, Menschenhandel und häusliche Gewalt“. Ehre, wem Ehre gebührt! ZUKUNFT 7 ÜBER DAS PROJEKT ORT: Sierra Leone / Baoma Village, During Town PROJEKTZIEL: Straßenkinder in Sierra Leone starten in ein besseres Leben und bekommen neue Perspektiven LAUFZEIT: 01/2024 bis 12/2024 ZIELGRUPPE: Straßenkinder im Alter zwischen sechs und 18 Jahren FÖRDERER UND FÖRDERSUMME: Niels Due Jensen Stiftung 20.000 Euro, Hilfe zur Selbsthilfe e. V. 10.000 Euro, Ostermailing 40.000 Euro, private Spenden 38.122 Euro GESAMTFÖRDERUNG: 108.122 Euro davon in 2024 geflossen 105.900 Euro 2 KEIN HUNGER 3 GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN 4 HOCHWERTIGE BILDUNG Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Don Boscos wie Mama Mary durchkämmen die Slums von Freetown regelmäßig. Sie bieten erste Hilfe und einen Ausweg aus dem Elend an.
8 BOLIVIEN RUBRIK******* H O F F N U N G F Ü R S T R A S S E N K I N D E R „Techo Pinardi“ heißt das Don Bosco Zentrum für Straßenkinder in Santa Cruz, Bolivien. „Techo“ heißt übersetzt Dach – und genau das bietet es: Ein sicheres Zuhause für Kinder, die sonst auf der Straße leben müssten. Andres ist 13 als er auf der Straße landet. Im- mer öfter haut er von zuhause ab. Sein Vater trinkt zu viel Alkohol und schlägt Frau und Kinder. Die Angst, die Schreie, das Chaos – er hält es nicht mehr aus. Er flüchtet sich auf die Straßen der Stadt Santa Cruz und hängt viel mit drei anderen Jugendlichen herum – ande- ren Menschen vertraut er nicht. Doch mit den neuen „Freunden“ rutscht er immer tiefer ab. Zwei Jahre später ist sein Alltag völlig aus den Fugen geraten. Süchtig nach leichten Drogen und vor allem nach Videospielen, verliert er die Kontrolle. Er schläft kaum, zockt nächtelang. Eigentlich schließen die Internetcafés abends, doch hinter verschlossenen Türen geht es wei- ter – im Zwielicht mit Drogen und Alkohol. Der Tiefpunkt: Ein missglückter Einbruch in eine Schule. Andres wird geschnappt. Letztendlich ist das sein Glück, denn so kommt er zu Don Bosco und ins Techo Pinardi. EIN DACH, DAS GEBORGENHEIT GIBT Das Zentrum „Techo Pinardi“ liegt in der Altstadt von Santa Cruz – dort, wo sich viele obdachlose Kinder aufhalten. Die Türen stehen ihnen im- mer offen. Hier können sie essen, sich ausru- hen, duschen – und wenn sie wollen – bleiben. Ein großes, buntes Wandbild empfängt alle, die ankommen. Die Atmosphäre ist familiär. Das
SCHUTZ 9 sei der Schlüssel, erklärt Sozialarbeiterin Evelia Ruiz: „Wir begegnen den Jugendlichen mit Re- spekt und schaffen eine familiäre Atmosphäre – das spüren sie.“ EIN DACH FÜR DEN NEUBEGINN „Anfangs war es wirklich ziemlich schwer. Aber sichere Mahlzeiten zu bekommen und jeman- dem meine Sachen erzählen zu können, hat mir sehr geholfen“, erinnert sich Andres zurück. Vor allem das Gefühl in der ersten Nacht unter dem Dach des Techo Pinardi lässt ihn bis heute nicht los: „In einem richtigen Bett zu liegen, unter einem sicheren Dach, mit vier festen Wänden. Das hat mich beruhigt. Ich fühlte mich sicher und beschützt.“ Dieses Gefühl und die Nähe der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, das Ver- ständnis der anderen Jungen – all das hilft ihm, von seiner Sucht loszukommen. Denn sie ak- zeptieren ihn, wie er ist. Sie wissen, wie er sich fühlt. Immer wieder versichern sie ihm, dass er es schafft. Sie sind für ihn da. Besonders das Zittern, die Schlaflosigkeit, das ständige Gefühl, etwas zu verpassen – typische Entzugserschei- nungen – werden durch die Fürsorge erträgli- cher. Andres merkt selbst, dass das Techo Pi- nardi seine Chance ist, dem Elend auf der Straße zu entfliehen. „Ich war so tief gefallen. Ich wusste selbst nicht mehr, was ich tat, als ob ich automatisiert wäre“, erinnert er sich an die Zeit auf der Straße. ERFOLGE*, DIE (ER)ZÄHLEN • Die Streetworker haben mit 180 Kindern und Jugendlichen auf der Straße regelmäßig gesprochen und engen Kontakt aufge- baut. • 57 Kinder und Jugendliche konnten entweder wieder in ihre Familien integriert oder es konnte für sie ein Wohnheimplatz gefunden werden, 15 von ihnen leben im Techo Pinardi. • 85 Jugendliche haben ihren Personalausweis und damit ihre Identität zurückbekommen – denn nur mit diesen Ausweispa- pieren können sie z. B. ins Krankenhaus oder zur Schule gehen. • Zu über 600 Arztterminen hat das Don Bosco Team Jungen und Mädchen begleitet. • 94 Kinder und Jugendliche wurden bei der Krankenversicherung registriert. • Sechs minderjährige und drei volljährige Frauen wurden wäh- rend der Schwangerschaft, der Geburt und im Anschluss betreut und der Kontakt zu ihren Familien wiederhergestellt. (* im Jahr 2024) Andres studiert mittlerweile Psychologie. Er kommt regelmäßig ins Techo Pinardi und spielt mit den Jungs hier Fußball, denn das hat ihm immer geholfen.
10 PROJEKTE WELTWEIT Die Mädchen und Jungen leben in unmensch lichen Verhältnissen auf den Straßen der Stadt, in ständiger Angst vor Gewalt und Missbrauch. EIN DACH, DAS BILDET Bis heute prägen Andres diese Unterstützung und die Ermutigung, die er bei Don Bosco erlebt hat. Dadurch findet er zurück ins Leben, kommt erfolgreich von den Drogen los und findet ein Ziel. „Sie haben hier diesen kleinen Samen in mir gesät: Glaub an dich und du wirst deine Ziele erreichen!“ Dieser neue Mut hilft ihm, sei- nen Schulabschluss nachzuholen. In den zwei großen Lernräumen im Zentrum gewöhnt sich Andres langsam und im eigenen Tempo wieder ans Lernen. Auch die Lehrküche und die Werk- stätten sind wichtige Lernorte. Die Jungen ent- decken Talente, bauen Möbel, schweißen – und verkaufen ihre Arbeiten sogar auf Volksfesten. Der neu eingerichtete Computerraum ist heute ein wichtiges Element im Zentrum. Denn auch wenn es surreal klingt: Die Jugendlichen lernen dort, ihre Sucht nach Games zu kontrol- lieren. Spielen dürfen sie nur zu bestimmten Zeiten – und nur, wenn sie sich an Regeln hal- ten. So lernen sie, mit ihrer Abhängigkeit um- zugehen. Besonders beeindruckt ist Andres von der Psychologin des Zentrums: „Einfach, weil sie immer die richtigen Worte gefunden und mir wirklich zugehört hat. Das möchte ich auch können“, fasst Andres seine Begeisterung für sein Studienfach zusammen. Denn Andres ist jetzt 21 Jahre alt, studiert Psychologie, und dies, dank seines Fußballtalents, sogar mit einem Sti- pendium. Er möchte selbst Kindern aus schlim- men Situationen heraushelfen können. Sein Plan für die Zukunft ist klar: „Weil mich der Fuß- ball so begeistert, möchte ich Sportpsychologe werden. Das ist mein Traum, den ich erreichen werde, davon bin ich überzeugt!“ EIN DACH, DAS FAMILIE SCHENKT Im Techo Pinardi leben dauerhaft bis zu 15 Jun- gen zwischen zwölf und 17 Jahren unter einem Dach. Mit den Pädagoginnen und Pädago- gen bilden sie eine familiäre Gemeinschaft. Es wird gemeinsam gegessen, gelernt, gelacht – auch mal gestritten. Alle packen mit an: beim Kochen, Abwaschen, Wäsche aufhängen. Bei der Wäsche hat Edwin, ein 14jähriger Techo- Bewohner, Probleme. Er hat eine Gehbehin- derung. Santos, 13 Jahre, hilft ihm deswegen. „Die Wäscheleinen sind weit weg und Edwin hat Schwierigkeiten beim Gehen – also helfe ich“, sagt Santos. Solidarität ist hier gelebter Alltag. EIN DACH, DAS HOFFNUNG GIBT Sozialarbeiterin Evelia Ruiz ist seit 2020 täglich mit ihrem Kollegen José Flores auf den Straßen von Santa Cruz unterwegs. Bolivien zählt zu den ärmsten und strukturschwächsten Ländern Südamerikas. Die wirtschaftliche Lage hat sich durch Corona dramatisch verschlechtert. Viele Familien verlieren alles. Kinder müssen betteln oder arbeiten, der Schulbesuch bleibt aus – ein Teufelskreis. Doch Evelia schöpft Hoffnung aus den Lebensgeschichten junger Männer wie Andres. Er kommt regelmäßig ins Zentrum zu- rück, spielt mit den Jungs Fußball und macht ih- nen Mut. Fußball war für ihn im Zentrum immer ein Lichtblick – heute ist er sein Weg in die Zu- kunft. Lesen und schreiben lernte er hier. Jetzt kann er selbst kaum glauben, dass er studiert.
DREI FRAGEN AN … Evelia Ruiz, Don Bosco Sozialarbeiterin im Techo Pinardi Was ist deine Motivation? Mich motiviert, dass es immer wieder ge- lingt, Jugendliche von der Straße zu holen – ihnen eine echte Perspektive zu geben. Wenn ein Kind zurück in die Familie findet oder die Schule abschließt, ist das ein riesi- ger Erfolg. Dafür stehe ich jeden Tag auf. Was unterscheidet Don Bosco von staat- lichen Einrichtungen? Wir sind täglich auf den Straßen unterwegs – das macht uns einzigartig. Wir begleiten die Kinder und Jugendlichen täglich über viele Stunden, insgesamt oft über Monate und manchmal auch Jahre. Wir sprechen mit ihnen und bauen Vertrauen auf. Das hilft ihnen, die Entscheidung zu treffen, dem Le- ben auf der Straße den Rücken zu kehren. Ohne uns wären viele völlig auf sich allein gestellt. Wir arbeiten mit viel Herz und Res- pekt. Die Kinder spüren die familiäre Atmo- sphäre – das stärkt sie. Deshalb kommen viele wieder oder bleiben in Kontakt. Es ist zudem wahnsinnig wichtig, dass das ganze Projekt hier so ganzheitlich angelegt ist. Alle angebote- nen Hilfen für die Kinder auf der Straße und für diejenigen, die den Schritt ins Techo Pinardi schaffen, greifen ineinander. Wie wichtig sind Volontär:innen aus Europa? Sie bringen frischen Wind und bauen oft schnell Vertrauen zu den Jugendlichen auf – außer- halb der formellen Betreuung. Man sieht, wie schnell da Vertrauen entsteht durch das Spie- len und die kleinen Gespräche, die sie führen! Diese Beziehung stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder und auch der Volontär:innen. Es ist toll zu sehen, wie sich junge Menschen für andere junge Menschen einsetzen, ihnen ihre Zeit schenken und alles miteinander teilen. SCHUTZ 11 Evelia Ruiz und ihr Kol lege José Flores sind je den Tag auf den Straßen von Santa Cruz unter wegs. Sie bringen Spiele, Snacks, Medizin, manch mal auch Kleidung, aber vor allem viel Zeit mit. ÜBER DAS PROJEKT ORT: Bolivien / Santa Cruz de la Sierra PROJEKTZIEL: Straßenkinder in Bolivien werden durch auf suchende Sozialarbeit von der Straße geholt und die Arbeit des Zentrums „Techo Pinardi“ wird gestärkt LAUFZEIT: 01/2024 bis 12/2026 ZIELGRUPPE: 200 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 17 Jahren, die auf der Straße leben FÖRDERER UND FÖRDERSUMME: 20.000 Euro Don Bosco Mission Bonn, 35.000 Euro aus Mailings 10.000 Euro private Spende GESAMTFÖRDERUNG: 102.986 Euro, davon in 2024 geflossen 30.000 Euro 1 KEINE ARMUT 3 GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN 10 WENIGER UNGLEICHHEITEN
12 KAMBODSCHA RUBRIK******* B I L D U N G , S C H U T Z U N D S I C H E R H E I T Viele Familien in Kambodscha sind extrem arm. Das Leben für Kinder und Jugendliche ist daher nicht leicht. Auf dem Land gibt es kaum Schulen oder Arbeitsmöglichkeiten. Zudem hat Kambodscha vor einigen Jahren mit Thailand als Urlaubsziel für Sextouristen gleich- gezogen. Die Gefahr ist groß, dass Mädchen und Jungen verkauft, missbraucht oder zur Arbeit gezwungen werden. Um sie davor zu bewahren, betreibt Don Bosco seit dem Jahr 2000 ein Bildungszentrum mit angeschlossenen Wohnheimen in Poipet. Über ihren Vater sprechen die drei Schwestern nicht gerne. Geld ist im Haushalt immer knapp, die Alkoholsucht des Vaters belastet die Fami- lie zusätzlich. Sein früher Tod vor nun fünf Jah- ren verstört die Mädchen und hätte auch ihr Leben zerstören können. Denn nun steht ihre Mutter alleinerziehend und völlig verarmt da. Sie muss Land verkaufen, um den Lebensunter- halt zu sichern. Beinahe hätten auch Kim und ihre Schwestern sich und ihre Arbeitskraft ver- kaufen müssen. Doch eine befreundete Lehre- rin empfiehlt die Mädchen für die Don Bosco Schule in Poipet. Das ist zwar 320 km von ihrem Heimatort in der Provinz Kampung Thom ent- fernt – aber die Chance für die Mädchen. KIMS GRÖSSTER SCHATZ: BILDUNG Kims ältere Schwestern gehen schon ein Jahr vor ihr im Don Bosco Zentrum zur Schule. Dank ihrer guten Leistungen sind sie schon auf der Technikschule, Fachrichtung Informatik. Auch Kim möchte später „etwas mit Computern“ ma- chen, aber für sie steht nun erst mal die 5.
HOFFNUNG 13 Klasse an. Morgens um 7.30 Uhr geht der Unterricht los und dauert bis nachmittags um vier: Mathe und Englisch, aber auch Sport, Mu- sik und traditioneller Tanz stehen auf dem Stun- denplan. Kim und ihre Freundin Sothary lieben es, zusammen Mittag zu essen. Denn zuhause gab es für sie nie viel zu essen und schon gar keinen Platz zum Lernen. SOTHARY WIRD LEHRERIN Sothary ist 14 Jahre alt und das jüngste von sechs Kindern. Sie alle wohnen mit ihren Eltern im Dorf Mitapheap. 2018 wird alles anders: Sotharys Mutter stirbt an einer Lungenkrank- heit. Bis dahin ist sie Alleinverdienerin, seit ihr Mann bei der Feldarbeit auf eine Landmine tritt und schwere Verletzungen an den Beinen da- vonträgt. Kurz nach seiner Frau stirbt auch er 2018. Seitdem wohnt Sothary im Wohnheim bei Don Bosco, während ihre Schwestern in Textil- fabriken arbeiten. Sothary mag den Unter- richt – sie möchte selbst Lehrerin werden. SCHUTZ VOR AUSBEUTUNG Ähnlich wie Kim und Sothary geht es vielen Kin- dern in Kambodscha. Ihre Familien sind arm, leben abgeschieden, die meisten Familien sind zerrüttet. Oft hat ein Elternteil die Familie ver- lassen oder verdient das wenige Geld weit ent- fernt von zuhause. Die Kinder sind dann bei den Großeltern oder auf sich allein gestellt. Sie drohen, Opfer von Menschenhandel oder Kin- derarbeit zu werden. Damit das nicht passiert, bietet Don Bosco 70 von ihnen einen Platz im Wohnheim. MIT SICHERHEIT IN EIN NEUES LEBEN Für alle Jungen und Mädchen in den Wohnheimen heißt es: Anpacken – egal ob Putzen oder Kochen, jede Hand wird gebraucht. Ganz nebenbei lernen sie, dass alle Menschen gleichberechtigt sind. Kim und ihre Schwestern sind sehr fleißige Schülerinnen. Sie sind super in Mathe und Informatik. Bei einem Rundgang über das Gelände des Don Bosco Zentrums fällt auf, wie sauber und gepflegt die ganze Einrichtung ist. „Wir sind der Gegenentwurf zum Schmutz und zur Ver- rohung auf den Straßen dieser Stadt“, erklärt Pater Michael Gaikwad SDB, „die Kinder sollen stolz auf ihre Schule sein.“ Poipet ist eine der ärmsten Städte Kambo- dschas. In der Grenzstadt zu Thailand bleiben viele Menschen in der Hoffnung auf Arbeit hän- gen. Sie halten sich als Tagelöhner über Wasser, andere arbeiten in einem der zahl losen Casinos. Viele Eltern drängen ihre Kinder zum Sammeln von Dosen und Flaschen, um zum Einkommen
Sport und Spiel gehören bei Don Bosco immer dazu. Die Kinder lernen dabei Fairness, Teamarbeit und stärken ihr Selbstbe wusstsein. 14 PROJEKTE WELTWEIT beizutragen. Sie sehen das leicht verdiente Geld. Das bringt ihnen mehr, als die Kinder in die Schule zu schicken. Das Don Bosco Zent- rum liegt gerade einmal zwei Kilometer ent- fernt vom Rotlichtbezirk an der thailändischen Grenze. Einmal ist Kim mit ihrer Schulklasse da- gewesen. „Unsere Lehrerin hat uns erklärt, wie gefährlich es dort ist“, sagt sie. Seitdem lernt Kim noch fleißiger, damit sie hier nicht landet. GLEICHBERECHTIGT, STARK UND SELBSTBEWUSST Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch das Lehrpersonal des Zentrums sind je zur Hälfte weiblich und männlich. „Gleichberechti- gung gehört zum Programm“, sagt Pater Michael, „genauso wie die präventive Don Bosco Pädagogik und aufmerksame Eltern- arbeit, wenn die Kinder noch Eltern haben.“ Kim telefoniert abends manchmal mit ihrer Mutter. Sie ist stolz auf sie und findet es mutig, dass sie wieder geheiratet hat. Sie lebt nun in einem kleinen Dorf bei der Großfamilie ihres Mannes und arbeitet auf einem Bauernhof. Das sind gute Nachrichten, findet Kim. Sie hat jetzt auch einen kleinen Bruder. Trotzdem möchte Kim bei Don Bosco bleiben. Schon mit ihren elf Jahren merkt sie, dass sie auf dem Land keine Chance für eine selbstbestimmte Zukunft hat. Kim will weiter lernen – für einen Beruf, der auch in Zu- kunft trägt. NACHHALTIGKEIT GESICHERT Don Bosco sensibilisiert die lokale Bevölke- rung für die Gefahren, die den Kindern in Poipet drohen und welche Chancen Bildung ihnen schenkt. Aufklärungskampagnen und vor allem die regelmäßigen Schulveranstaltungen zeigen, wie wichtig gute Bildung für die Mäd- chen und Jungen ist. Auch die Ressourcen von Behörden, Unternehmen und anderen Part- nern werden mobilisiert: um Praktika für die Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen, um das duale Ausbildungsprogramm zu imple- mentieren, um über eigene Dienstleistungen zu informieren. Die ökologische Nachhaltigkeit sichert die neue Solaranlage – darauf ist Pater Michael besonders stolz. ÜBER DAS PROJEKT ORT: Kambodscha / Poipet, Banteay Meanchey PROJEKTZIEL: Die Schülerinnen und Schüler bekommen guten Unterricht, damit sie fit sind für die Zukunft und sind im Wohnheim sicher untergebracht LAUFZEIT: 06/2024 bis 05/2025 ZIELGRUPPE: 603 Schülerinnen und Schüler zwischen 7 und 21 Jahren, aus sehr armen Familien, die teils in den angeschlossenen Wohnheimen leben FÖRDERER UND FÖRDERSUMME: 27.000 Euro private Spenden, 24.720 Mailing Don Bosco Mission Bonn, 16.000 Euro Mailing Don Bosco Mondo e. V. GESAMTFÖRDERUNG: 67.720 Euro, die komplett im Jahr 2024 geflossen sind
ENGAGEMENT KONKRET 15 V I E L E N D A N K ! Wir bedanken uns bei unseren Kooperationspartnern und institutionellen Förderern, auf deren großzügige Unterstützung wir zählen konnten. Wir freuen uns auf eine weiterhin zuverlässige und ertragreiche Zusammenarbeit für die Jugend dieser Welt. Aktion Hoffnung Aktion Kleiner Prinz e. V. ALHO Stiftung zum Wohle junger Menschen Angela und Karl-Heinz Weigl Stiftung Basilyus Stiftung Bildungshilfe Nordost-Indien e. V. Bischöflicher Hilfsfonds Eine Welt Bistum Augsburg Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V. Bistum Münster Bistum Passau Bistum Rottenburg-Stuttgart Bistum Rotterdam Deutsche Post Stiftung DOK Deutsche Ordensobern- konferenz e. V. Don Bosco International e. V. Don Bosco Mission Austria Don Bosco Mondo e. V. Don Bosco Stiftung Don Bosco Stiftung Iuventus Mundi Dr. Dr. Werner Göppel und Helga Göppel Stiftung Dr. Werner und Birgid Korb Stiftung Eine Welt Gruppe Rodenkirchen Elmar und Maria Baur Stiftung Erzbischöfliches Generalvikariat Erzbistum Köln Erzbistum München und Freising Fr. Pat Sheehy Stiftung Franz Josef und Dr. Agnes Fischer Stif- tung Franz und Franziska Partsch Stiftung Franz und Johanna Sand Stiftung Georg-Schicht Stiftung Gerckens Stiftung Gerechtigkeit den Menschen e. V. Geschwister Stahl-Wenzel Stiftung Globus-Stiftung Günter Schmitt Stiftung Hilfsaktion für den Fernen Nächsten e. V. Hilfswerk deutscher Zahnärzte Jakob-Christian-Adam-Stiftung Johann B. Winkler Stiftung Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Margarete Müller-Bull Stiftung missio – Aachen missio München MIVA Austria Neuapostolische Kirche – karitativ e. V. OPAM e. V. Pater Herbert Bihlmayer Stiftung Paulus Stiftung Pax-Bank-Stiftung Peter Ullmann Stiftung Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP Renovabis e. V. Rotary Club Aachen-Charlemagne e. V. Schlayer-Stiftung Spitzweck Stiftung Stark-Stiftung Stiftung „Wasser für die Welt“ Stiftung Kinder brauchen ein Zuhause Stiftung Kinder-Schirm Stiftung Lebensräume für Mensch Österreich und Natur Jugend Stiftung Merten Katholische Zentralstelle für Globale Entwicklung e. V. Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ Kirche in Not L. und N. Dubowy Stiftung www.marathonstiftung.de Stiftung Zirkus Giovanni Strauss Deutschland GmbH & Co. KG TU eres importante! Stiftungsfonds Verein Compassion Walter-Gastreich-Stiftung Wolfgang Hedderich Stiftung für die Jugend Hier aufgeführt sind Kooperationspartner und institutionelle Förderer (2024) ab einer Jahressumme von mindestens 5.000€, die einer Veröffentlichung zugestimmt haben. Wir bedanken uns zudem bei den Stiftungen, die anonym helfen. Ihr aller Engage ment macht den Unterschied! MIT DON BOSCO MISSION BONN VERBUNDENE ORGANISATIONEN
16 RUBRIK******* PROJEKTE WELTWEIT W E LT W E I T E S O L I D A R I T Ä T B E G I N N T M I T D E R E I G E N E N H A LT U N G „Don Bosco macht Schule“ stärkt junge Menschen für eine sich wandelnde Welt mit Schul- workshops, Jugendaustausch, Bildungsmaterial und Aktionen. Ziel ist es, erlebnisbasiert und praxisnah eine solidarische Haltung und gesellschaftliches Engagement zu wecken. GEMEINSAM STARK FÜR POLITISCHE BILDUNG GEMEINSAM GLOBALE GERECHTIGKEIT GESTALTEN Um dieses Ziel so breit wie möglich umzusetzen, ist Don Bosco seit 2024 vollständiges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB). Dadurch hat das Team von Don Bosco macht Schule ein starkes, stets lernendes Netzwerk im Rücken. Im Grundkurs „Politische Bildung“ festigte das Team den eige- nen Blick auf dieses hochaktuelle Themenfeld. Der gemeinsame Fokus liegt nicht nur auf Wis- sen, sondern auf Perspektivwechsel, kritischem Denken und solidarischem Handeln – und auf interaktiven Methoden. MEHR INFOS: https://strassenkinder.de/ mitmachen/step-up-for- change Vielen Dank dafür, dass ihr uns gezeigt habt, wie kostbar unser Planet und unser Leben ist. Workshopteilnehmerin „Klima und Gerechtigkeit“ „Was kann ich im Alltag tun, um zu einer gerech- teren Welt beizutragen?“ Dieser Frage gehen Schülerinnen und Schüler in den „Fairchange“- Workshops auf den Grund. Ein interaktiver Ge- rechtigkeitsparkour ist dabei das Kernstück. Die Teilnehmenden erleben und erarbeiten sich, was Gerechtigkeit überhaupt ist, erleben Ungerechtigkeit und was es braucht, um eine gerechtere Welt zu schaffen. KONTAKT: Interesse geweckt? Das Team von Don Bosco macht Schule erreichen Sie unter: 0228-5396573 info@donbosco-macht- schule.de
POLITISCHE BILDUNG 17 DREI FRAGEN AN … Ulla Fricke, Leiterin der Abteilung Bildung und Freiwilligendienste Warum ist es wichtig, in der Schule Werte wie Gemeinschaft, Vielfalt und Solidarität zu lehren? Wir merken besonders an unserem Dauerbrenner-Workshop „Zusammenleben und Zivilcourage“, wie wichtig diese Themen sind. Seit mehreren Jahren ermutigen wir dabei mithilfe verschiedener Übungen Schülerinnen und Schüler, sich gegen soziale Ausgrenzung einzusetzen, Teamwork und Respekt zu leben. Die aktuelle politische Situation in Deutschland und der Welt zeigt sehr deutlich, wie wichtig diese Erziehung zu einer solidarischen Haltung und eigen- ständigem Denken ist. Wir wollen dabei aus jungen Menschen Agenten des Wandels machen, indem wir sie sensibili- sieren. Die Jugendlichen sollen erkennen: Wenn jede und jeder nur an sich denkt, ist nicht an alle gedacht. Was macht die Don Bosco macht Schule-Angebote dabei erfolgreicher und anders als andere? Zum einen ist das der Erlebnisfaktor, das Mitmachen, das Interaktive. Wir fördern das „um-die-Ecke-denken“. Zum an- deren beziehen wir die Perspektive von Menschen aus den Ländern des Südens über konkrete Beispiele oder direkten Dialog aus unseren Partnerländern ein. Wir machen den Schülerinnen und Schülern bewusst, dass ihr Handeln im Kleinen wie im Großen Auswirkungen hat. Weltweite Solidarität kann nur erreicht werden, wenn wir neben unserem Nahbereich auch den „fernen Nächsten“ im Blick haben. Wie passen Don Bosco und politische Bildung zusammen? Spontan würde ich sagen: Wie die Faust aufs Auge. Don Boscos pädagogischer Ansatz möchte Jugendliche zu selbst- bewussten, verantwortungsvollen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern reifen sehen. Sie sollen in der Lage sein, aktiv zur Gesellschaft beizutragen und sich für Gerechtigkeit und Solidarität einzusetzen. Der gute Christ und der mün- dige Bürger waren für Johannes Bosco untrennbar miteinander verbunden. WERTVOLLE STUNDEN Im Jahr 2024 haben wir an 33 Workshoptagen 898 Schülerinnen und Schüler sowie 70 Lehrkräfte viel fältig sensibilisiert – das sind 165 wertvolle Stunden: 165 Stunden Zivilcourage 40 Std. FairChange 30 Std. Zusammenleben und 21 Std. Klima und Gerechtigkeit 3 Std. Flucht und Migration 3 Std. Forum-Theater 3 Std. Sponsorenlauf Zivilcourage GEMEINSAM DIE WELT BEWEGEN Deutsche und sambische Jugendliche bewiesen im Austauschprojekt „Step up for Change“, wie gut sie sich mit Tanz und Musik ausdrücken können. Gemeinsam erarbeiteten sie eine Per- formance zu menschenwürdiger Arbeit (SDG 8). Das sperrige Thema kennen die sambischen Teilnehmenden leider nur zu gut aus dem eige- nen Leben. Jugendarbeitslosigkeit ist ein gro- ßes Problem in Sambia. Trotz guter Ausbildung haben viele keine Chance auf Arbeit. Und auch wenn das für deutsche junge Erwachsene an- ders aussieht, träumen doch alle den gleichen Traum von Sicherheit und Gerechtigkeit, der sich nur gemeinsam umsetzen lässt. Zwei Wo- chen waren Bonner Jugendliche in Lusaka zu Gast und anschließend die sambischen Jugend- lichen in Bonn (Foto Seite 16). VIDEO „Wie wir arbeiten“ https://youtu.be/p8XgatOPYhg UNSERE KOOPERATIONSPARTNER UND FÖRDERER: • Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke e. V. • Dominik-Brunner-Stiftung • Don Bosco Stiftungen • Engagement Global und Deutsch Afrikanisches Jugendwerk mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaft liche Zusammen- arbeit und Entwicklung (BMZ) • Erasmus+ • Kinder- und Jugendhilfeplan des Bundes (KJP) • Stiftung internationale Begegnung der Sparkasse KölnBonn • Stadt Bonn • Tanzhaus Bonn.
18 PROJEKTE WELTWEIT 2024 förderte Don Bosco Mission Bonn 257 Programme und Projekte in 55 Ländern mit insgesamt 7,6 Mio. Euro. Hilfe für insgesamt 702.519 benachteiligte Kinder und Jugendliche. 7.558.068 EUR Asien u. Ozeanien Lateinamerika Afrika 30 8 27 Europa u. Naher Osten 35 702.519 Begünstigte 243.401 Asien u. Ozeanien Lateinamerika Afrika 356.659 Europa u. Naher Osten 88.095 14.364 Projektaufwendungen nach Regionen in Prozent Begünstigte nach Regionen damit sie fit sind für die Zukunft ‣SIERRA LEONEBaoma Village, During TownStraßenkinder in Sierra Leone starten in ein besseres Leben und bekommen neue Perspektiven‣ Seite 4Stärkung des Impacts berufsbildender Einrichtungen zur Qualifizierung Armutsbekämpfung‣BOLIVIENSanta Cruz de la SierraStraßenkinder in Bolivien werden durch aufsuchende Sozialarbeit von der Straße geholt und die Arbeit des Zentrums „Techo Pinardi“ wird gestärkt‣ Seite 8
PROJEKTFÖRDERUNGEN 2024 19 AFRIKA 21 Länder 76 Projekte 2 Mio. Euro Äquatorialguinea, Ägypten, Angola, Äthiopien, Benin, Dem. Rep. Kongo, Elfenbeinküste, Eritrea, Ghana, Kamerun, Kenia, Rep. Kongo, Liberia, Madagaskar, Malawi, Nigeria, Sambia, Sierra Leone, Simbabwe, Südsudan, Tschad ASIEN UND OZEANIEN 12 Länder 102 Projekte 2,3 Mio. Euro Bangladesch, Indien, Kambodscha, Mongolei, Myanmar (Burma), Pakistan, Papua Neuguinea, Philippinen, Sri Lanka, Thailand, Türkei, Vietnam LATEINAMERIKA 9 Länder 27 Projekte 0,6 Mio. Euro Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Haiti, Kolumbien, Mexiko, Paraguay, Peru EUROPA UND NAHER OSTEN 13 Länder 52 Projekte 2,7 Mio. Euro Albanien, Bosnien und Herzego- wina, Deutschland, Israel, Italien, Kosovo, Libanon, Österreich, Palästinensische Autonomie- gebiete, Rumänien, Russische Föderation, Syrien, Ukraine 32 Bildung allgemein 27 Youth at Risk Programme 12 Nothilfe und Wiederaufbau 10 Berufliche Bildung 10 Gesundheit (und nicht spezifiziert) 4 Frauen- und Mädchenförderung 4 Umwelt und Klimaschutz 1 Zivilgesellschaft und Menschenrechte Thematische Aufteilung der finanziellen Projektförderung in Prozent KAMBODSCHAPoipetDie Schülerinnen und Schüler bekommen guten Unterricht, damit sie fit sind für die Zukunft und sind im Wohnheim sicher untergebracht ‣ Seite 12‣PHILIPPINENStärkung des Impacts berufsbildender Einrichtungen zur Qualifizierung marginalisierter Jugendlicher und Armutsbekämpfung‣ Seite 20werden durch aufsuchende Zentrums „Techo Pinardi“ ‣
20 PHILIPPINEN PROJEKTE WELTWEIT I M F O K U S : W I R K U N G Don Bosco Mission Bonn leistet professionelle Hilfe für junge Menschen in Not. Der effiziente Einsatz der Mittel ist oberstes Gebot. Damit Projekte die größtmögliche Wirkung entfalten, evaluieren wir regelmäßig deren Umsetzung. Dies tun wir im engen Verbund mit unserer Schwesternorganisation Don Bosco Mondo e. V. chen. Wir haben die Evaluation auf drei Ebe- nen durchgeführt und anhand der OECD/DAC- Kriterien bewertet: • Mikroebene: Wirkung auf die Jugendlichen • Mesoebene: Qualität der Berufsschulen • Makroebene: Politischer Einfluss Don Boscos im Berufsbildungssektor der Phil- ippinen Wie läuft eine solche Evaluation ab? Evaluationen laufen immer in drei Phasen ab: Vorbereitung, Datenerhebung und Analyse. Wir starten am Schreibtisch und klären die Erwar- tungen, sichten Projektdokumente, Sekundär- daten und entwickeln daraufhin Methoden und Instrumente. Das Auswertungsteam bereitet dann die Datenerhebung, z. B. Interviews, vor. Wie haben Sie sich methodisch auf die Vielschichtigkeit des Projekts eingestellt? Die hohe Zahl an verschiedenen Fokusgruppen und Interviews war eine komplexe, aber sehr schöne Herausforderung! Dafür haben wir qua- litative und quantitative Methoden kombiniert. Für die Absolventinnen und Absolventen nutz- ten wir den Outcome-Harvesting-Ansatz, um herauszufinden, welche Veränderungen das Projekt für sie bewirkt hat. Diese Gespräche mit der Zielgruppe sind ungemein wichtig und natürlich wird dabei alles anonymisiert! DURCH EVALUATIONEN WOLLEN WIR: lernen transparent informieren • • Rechenschaft ablegen • • unsere Arbeit messen • adaptiv managen • Programme und Projekte steuern Grundlage für die erfolgreiche Wirkungsmessung sind international anerkannte Kriterien und un abhängige Evaluatorinnen und Evaluatoren. Dazu gehört Rusudan Kardava. Die geschäftsführende Partnerin bei DEPA Consulting hat mit ihrem Team unser Berufsbildungsnetzwerks Don Bosco ONE TVET Philippines untersucht. Das ist ein vom Bun desministerium für wirtschaftliche Zusammen arbeit und Entwicklung (BMZ) finanziertes Projekt der Sozialstrukturförderung. Lesen Sie hier mehr zu den DAC-Kriterien und weiteren Evaluationen! https://www.don-bosco- mondo.de/wer-wir-sind/ wirkung Mehr über das Berufsbil- dungsnetzwerk Don Bosco ONE TVET Philippines lesen Sie hier! https://www.don-bosco- mondo.de/wie-wir-helfen/ berufsbildung-philippinen Frau Rusudan, welches Ziel hatten Sie mit der Evaluation? Wir haben 2023 bis 2024 die zweite Phase die- ses langfristig angelegten Projekts evaluiert. Es ist ein sehr vielschichtiges Projekt, das Aus- bildung als Schlüssel zu Teilhabe und Armuts- bekämpfung versteht – insbesondere für be- nachteiligte Jugendliche. Die Evaluation liefert dabei wichtige Impulse, um den Ansatz weiter zu schärfen und nachhaltig wirksam zu ma-
WIRKUNG 21 DIE KRITERIEN DES DEVELOPMENT ASSISTENCE COMMITTEE (DAC) Grundlage für die Wirkungsmessung sind die international anerkannten DAC-Kriterien der Organisation für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (OECD). Die- se Gruppe von sechs Bewertungskriterien helfen uns, mehr über die Wirkung unserer Projekte zu erfahren und kommende Maß- nahmen besser zu planen. • Machen wir das Richtige? (Relevanz / relevance) • Wie gut fügt sich das Projekt in andere Maßnahmen ein (intern / extern)? (Kohärenz / coherence) • Machen wir es richtig? (Effektivität / effectiveness) • Werden die Ziele wirtschaftlich er- reicht? (Effizienz / efficiency) • Trägt das Projekt zur Erreichung über- geordneter entwicklungspolitischer Ziele bei? (Wirkung / impact) • Sind die positiven Wirkungen von Dauer? (Nachhaltigkeit / sustainability) Für die Fokusgruppe „Mitarbeitende und Ausbildende“ haben wir von den 18 philippi- nischen Don Bosco Berufsschulen fünf sehr unterschiedliche ausgewählt und dort Inter- views geführt. Das ist im Fall von Don Bosco besonders spannend! Denn die Vielfalt reicht von hochmodernen Standorten in Großstädten bis hin zu sehr abgelegenen und rudimentär ausgestatteten Berufsschulen. Hier mussten wir also gute Maßstäbe anlegen, um die Viel- falt vergleichbar zu machen. Gab es bei der Evaluation etwas, was sie besonders überrascht hat? Ja, der Enthusiasmus der Don Bosco Schwes- tern. Formal waren sie nicht Teil des Projekts. Sie sind aber ebenso ein Anbieter von Berufs- bildung für ähnliche Zielgruppen und wurden von uns auf der Makroebene miteinbezogen, mit dem Ziel Don Bosco auf politischer Ebene sichtbarer zu machen. In den Gesprächen zeig- ten sie sich sehr offen, reflektiert und motiviert. Ein paar Monate nach unserer Evaluation sehe ich dann bei Facebook – ich folge dort den Don Bosco Schwestern – dass sie diese Kooperation selbstständig vorantreiben. Das hat mich sehr gefreut! Welche Empfehlungen sollten Ihrer Mei- nung nach sehr ernst genommen werden? Die Informationen aus den Berufsschulen wa- ren sehr aktivitätenbasiert. Hier wäre es für eine strukturellere Wirkungsmessung gut, die beabsichtigen Ergebnisse und Veränderungen in den Fokus zu nehmen. Wichtig ist es auch, die Berufsschulen langfristig finanziell unab- hängiger zu machen – etwa durch den Ausbau gemeinsamer Ressourcen, zusätzlicher Einnah- mequellen und gezielter Kapazitätsentwick- lung. Dafür kann Don Bosco noch enger mit der staatlichen Einrichtung Technical Education and Skills Development Authority (TESDA) zu- sammenarbeiten. Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft des Netzwerks Don Bosco ONE TVET Philippines? Dass das Netzwerk die Empfehlungen als Im- puls nimmt, um sich weiter zu professionalisie- ren – und so noch mehr Jugendlichen den Weg aus der Armut zu eröffnen.
22 ENGAGEMENT KONKRET G E M E I N S C H A F T E R L E B E N : D E R D O N B O S C O C A M P U S I N B O N N Das Herz Don Boscos in Bonn ist der Campus im ehemaligen Regierungsviertel. Hier treffen sich Mitarbeitende, Engagierte, Gemeindemitglieder, Projekt- und Kooperations- partner sowie Don Bosco Volunteers. Über Generationen hinweg kommen hier Menschen miteinander ins Gespräch, die die Begeisterung für die Sache Don Boscos teilen. Es ist uns jedes Mal eine große Freude, Sie, die Engagierten zu treffen, besser kennenzulernen und mit Ihnen das gemeinsame Wirken zu erleben. DAS DON BOSCO SOMMERFEST 2024 UND DAS ENGAGIERT MIT DON BOSCO-JAHRESTREFFEN Fröhliches Lachen, ausgelassene Stimmung und tolle Gespräche erfüllten auch in diesem Sommer den Campus. Weil wir in dieses Fest auch das Jahrestreffen der Engagierten im Geiste Don Boscos integriert haben, tummelten sich Jung und Alt im Trommelworkshop, freuten sich an leckerem Essen, spielten und redeten miteinander im Sonnenschein. Emo- tional wurde es beim Bericht Pater Piotrs SDB, der von der Arbeit mit Mädchen von der Straße in Sierra Leone berichtete, sowie im Gottesdienst, mit dem die neuen Don Bosco Volunteers in ihr Freiwilligenjahr entsandt werden. Für die Teilnehmenden des Jahrestref- fens ging es am Sonntag noch in einer geselligen Runde hoch auf den Drachenfels – auch das bei bestem Wetter. Ein gelungenes Wochenende im Kreis der Engagierten!
GEMEINSCHAFT ERLEBEN 23 BENEFIZKONZERT „KLANG DER HOFFNUNG“ Der Internationale Deutsche Welle Chor nahm die Zuhörenden beim Benefizkonzert in der Kirche St. Winfried gesanglich mit auf eine Weltreise. Mit Liedern aus aller Welt, gesungen in Ori- ginalsprache von Sängerinnen und Sängern in ihren jeweiligen Landestrachten, wurden mit dem „Klang der Hoffnung“ Spen- den für benachteiligte Kinder in Sri Lanka gesammelt. Nach dem Konzert gab es ausreichend Zeit zum Klönen und Schnacken bei Brezeln und Glühwein. WERKSTATTGESPRÄCHE BERUFLICHE BILDUNG – EIN FACHLICHER AUSTAUSCH „Bedarfe des Beschäftigungsmarktes – Bedürfnisse junger Menschen: A match?“ Zu dieser relevanten Frage tauschten sich Expertinnen und Experten endlich wieder im direkten Dialog aus. Die Mischung aus fach- lichen Inputs, Impulsen aus vielen Gesprächen und Berichten aus der Praxis machen deutlich: Das inländische Potenzial ist begrenzt, der Be- darf an einwandernden Fachkräften hoch! Die größte Herausforderung ist inzwischen nicht mehr der Schritt, dass Arbeitskräfte nach Deutsch- land kommen, sondern dass sie ein berufliches und soziales Umfeld ha- ben, in dem sie bleiben wollen. WELTWERKER HAUTNAH – ENGAGIERTE IN ALLER WELT KENNENLERNEN Mit dem Onlineformat „Weltwerker hautnah“ reisen wir digital zu einigen unserer Projekte und lernen zudem Engagierte kennen! Freetown, Sierra Leone – Stolz 1. Stopp: Pater Piotr SDB und die Sozialarbeiterin Mary Kawa berichteten aus ihrer täg- lichen Arbeit mit den Mädchen und jungen Frauen, die Schlimmes erlebt haben. Im Reha-Zentrum Don Bosco Fambul finden sie Schutz und ein vorübergehendes Zuhause. „Die Mädchen wünschen sich Bildung und eine bessere Zukunft. So können sie einen Weg einschlagen, auf den sie selbst stolz sind!“ so Pater Piotr. Santa Cruz, Bolivien – Stärke 2. Stopp: Gemeinsam mit Paolo Trevisanato sind wir in die aufsuchende Straßensozialarbeit eingetaucht – dem behutsamen und geduldigen Zugehen auf Kinder und Jugend- liche, die auf der Straße leben. Wir haben gespürt, wie hart das Leben dieser Kinder in Bolivien ist. Und wir konnten miterleben, wie verlässlich Don Bosco für sie da ist. Dabei haben wir auch Max, Marlène und Sophie kennengelernt und die drei Don Bosco Volunteers in ihrem Alltag begleitet. Sie alle verbindet ihr unermüdlicher Einsatz für Straßenkinder. EINLADUNG Am 24. April 2024 um 17:30 Uhr geht es los! Weltwerker hautnah E I N L A D U N G A m 2 1 . N ove m b e r 2 0 2 4 u m 1 7 : 3 0 U h r g e h t e s l o s ! We l t we r ke r h a u t n a h LAUFEN FÜR STRASSENKINDER: PASTA, POWER, PODIUM! 24 Läuferinnen und Läufer, sechs Staffeln, ein Ziel: Perspektiven schaffen für junge Menschen in Berlin-Marzahn. Hochmotiviert für die gute Sache ging das #TeamDonBosco beim Deutsche Post Marathon in Bonn gleich in sechs Staffeln an den Start. Andreas, Frank, Jan und Max erstürmten mit viel Fanpower im Rücken sogar das Podium! Vorab gab`s ausreichend Kohlenhydrate auf der Pastaparty und viele Infos zur Arbeit für benach- teiligte Kinder und Jugendliche weltweit beim Stand auf der Marathon- messe. Ein energiegeladenes und von Erfolg gekröntes Wochenende! worldthearoundDon Bosco live erleben
24 ENGAGEMENT KONKRET E N G A G E M E N T B E W E G T Das Engagement für Don Bosco bewegt: Jede und jeden einzelnen, viele zusammen und ganz viel vor Ort! Wir freuen uns über die vielfältigen Formen von privatem Engagement und teilen unsere Begeisterung gern. Denn wir wollen die Welt verändern und das können wir nur gemeinsam! #LAUFENFÜRSTRASSENKINDER 16.000 Euro sind das beeindruckende Zeichen der Solidarität, das deut- sche Schülerinnen und Schüler setzten! Unter dem Motto „Laufen für Straßenkinder“ organisierten die Grundschule Forchheim-Reuth, die Ge samtschule am Michaelsberg in Siegburg, die St. Ursula-Schule in Geisen heim und Don Bosco Helenenberg vier Spendenläufe und erlie- fen dabei die tolle Spendensumme. Vorab setzten sich einige Klassen in Workshops oder Vorträgen mit der Lebenswirklichkeit von Straßenkin- dern in Nairobi auseinander. Dabei begleitete sie unser Engagement- Botschafter Luke Kelly, Marathon-Läufer und Mitglied der Kelly Family. Er möchte zeigen, wie viel Freude Gutes tun machen kann. Das Anlie- gen Don Boscos ist ihm und seiner Familie dabei eine Herzensange- legenheit, schließlich war Johannes Bosco der Lieblingsheilige seines Opas. Ein riesengroßes Dankeschön dafür! VIDEO „Don Bosco bedeutet für mich Familie“ – Luke Kelly über Don Bosco GEMEINSAM MEHR ERREICHEN Gemeinsam erreicht man mehr! Diese Überzeugung brachte einige Engagierte im Jahr 2003 dazu, eine Gemeinschaftsstiftung zu gründen. „Wir wollten Kindern in Not etwas Gutes tun – möglichst auf eine Art, die langfristig wirkt“, erklärt Gisela Meyer-Berhorn, eine der Stiftungsgrün- derinnen. Über 50 Don Bosco Projekte hat die Stiftung „Iuventus Mundi“ seitdem unterstützt. Dieses Engagement begeistert auch andere und über Generationen hinweg: Mittlerweile gehören der Stiftung rund 200 Zustifterinnen und Zustifter, Spenderinnen und Spender an, darunter mittlerweile erwachsene Kinder der Gründungsstifterinnen und -stifter. INTERVIEW: https://www.donbosco-engagement.de/Weltweit-engagiert/ Engagierte-kennenlernen/Nachhaltig-helfen MIT DEM RAD UNTERWEGS Es ist eine stolze Bilanz, auf die Peter Friemel zurückblicken kann: Ganze 21 Jahre lang war er regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs, um Spenden für Don Bosco Projekte zu sammeln – stets unterstützt von sei- ner Frau Luise. Seine Touren führten ihn nach Schweden, Ungarn, Polen, Frankreich, Litauen, Lettland, Estland und Russland. Rund 180.000 km hat er dabei zurückgelegt und 235.000 Euro an Spenden zusammenbekom- men. Ein großartiger Einsatz für junge Menschen!
GEMEINSAM ENGAGIERT 25 „ F Ü R U N S E R E V O L U N T E E R S S I N D W I R E I N S TA R K E R R Ü C K H A LT “ Seit 2024 koordiniert Laurin Schmitz als Referent bei Don Bosco Volunteers, die Freiwilligen- dienste. Im Interview erzählt er, wie dieser Job seinen eigenen Einsatz in Benin erst so richtig rund macht und was er sich durch den Perspektivwechsel für junge Menschen erhofft. Hat dein eigener Einsatz als Volontär in Benin deinen Blick auf die Freiwilligen- dienste heute verändert? Verändert hat sich mein Blick dadurch nicht, eher geschärft. Ich weiß nun, was ich den Volunteers vor allem mitgeben und ermöglichen möchte: lernen auf Augenhöhe. Denn ich selbst bin da- mals ziemlich naiv rangegangen. Ich musste schnell und ein wenig schmerzhaft lernen, dass mehr dazu gehört, als mein guter Wille und mein kurzer Einsatz. Von dieser Naivität sehe ich bei den jetzigen Volunteers weniger. Sie hinterfra- gen die globalen Zusammenhänge deutlich mehr, kommen wissbegierig und offen. Sie brin- gen viel Interesse für weltpolitische Themen mit. Ihnen ist es nicht egal, wie es anderen Menschen geht. Das finde ich mega! Worauf legst du bei deiner Arbeit mit den Volunteers Wert? Wir bei Don Bosco verstehen uns als Wegbe- gleiter für junge Menschen weltweit. Für unsere Volunteers sind wir ein starker Rückhalt. Sie machen sich mit uns auf eine einzigartige Reise der persönlichen Entwicklung. Da wird ein ech- ter Spagat von ihnen – aber auch uns – verlangt: ein fremdes Umfeld, eine andere Sprache, eine neue Verantwortung und das Schlüpfen in eine ganz neue Rolle. Dabei ist es mir persönlich wich- tig, den Volunteers in den Vor- und Zwischen- seminaren mitzugeben, wie wir das miteinander, mit den Partnern und den Kindern und Jugend- lichen vor Ort hinbekommen. Sie müssen lern- bereit sein – auch und gerade für die Dinge, auf die wir sie nicht vorbereiten können. Ich selbst hatte damals in Benin eine tolle Betreuerin. Sie hat mich mit viel Wohlwollen und Wertschätzung auf den Weg gebracht, der mich zu Don Bosco geführt hat. Das versuche ich weiterzugeben. Die Sache wird dadurch so richtig rund. Vor welchen Herausforderungen steht ihr als Entsendeorganisation aktuell? Uns treibt die Frage an, in welcher Gesellschaft wir leben wollen – wir setzen uns für eine so- lidarische ein. Gerade jetzt ist es wichtig, jun- gen Menschen durch Austausch und Perspek- tivwechsel Lernräume zu eröffnen, auch wenn das durch politische und strukturelle Hürden immer schwieriger wird. Das sind viele Baustel- len. Wir wollen auch deswegen versuchen, ge- sellschaftlich noch breiter Werbung für unseren Freiwilligendienst zu machen. Wir wollen mehr Diversität und z. B. mehr Azubis ansprechen. Das ist auch in der Betreuung herausfordernd, birgt aber großes Potenzial und bleibt eine spannende Aufgabe. 2024 wurden 20 Volunteers in 9 Länder entsandt Argentinien, Bolivien, Indien, Kamerun, Kolumbien, Ost-Timor, Sambia, Sri Lanka, Uganda, Don Bosco Volonteer Charlotte lernt zusam men mit den Kids im Foyer Laura Vicuna in Cotonou, Benin. DU HAST FRAGEN? Hör dich in den Podcast der Volunteers Simion und Esther rein! Oder melde dich unverbindlich für einen unserer digitalen Infoabende an! www.donboscovolunteers.de/ infoabend KONTAKT: Laurin Schmitz Referent für Freiwilligen- dienste l.schmitz@donbosco volunteers.de
26 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN TRANSPARENZ IST OBERSTES GEBOT Das Vertrauen unserer Spenderinnen und Spender verpflichtet uns zu einem gewissen- haften, sorgsamen und wirkungsvollen Ein- satz unserer Finanzmittel. Buchführung und Rechnungslegung erfolgen nach den gelten- den gesetzlichen Bestimmungen unter Beach- tung der gültigen Richtlinien des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) sowie der Leitlinien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Das DZI hat uns das Spenden siegel erst- malig im Jahr 2013 verliehen und stuft unsere Werbe- und Verwaltungskosten als angemes- sen ein. Wir haben uns freiwillig dazu ver- pflichtet, folgende Richtlinien und Codizes zu be achten: • DZI Spenden-Siegel-Leitlinien • VENRO-Kodex zu Kinderrechten • VENRO-Kodex für entwicklungsbezogene Öffentlichkeitsarbeit Um die ordnungsgemäße Mittelverwendung und die Wirksamkeit unserer Arbeit sicherzu- stellen, existieren etliche Richtlinien, in denen u. a. Zeichnungsberechtigungen und Beschaf- fungsbefugnisse definiert sind. Das durchgän- gige Vier-Augen-Prinzip ist ein wesentliches Element zur Bekämpfung von Betrug und Kor- ruption in der Programmarbeit und eigenen Verwaltung von Don Bosco Mission Bonn. In weiteren eigenen Richtlinien sind geregelt: die Akquise von Finanzmitteln in der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, die Zu- sammenarbeit mit Projektpartnern, Kinder-, Jugend- und Mitarbeitendenschutz, Dienst- reisen, Datenschutz, Nutzung ITK und Social Media. INTERNE UND EXTERNE PRÜFUNGEN Durch das Projektcontrolling, die Prüfung von Zwischen- und Abschlussberichten und teil- weise der Auditierung von Projektabrechnun- gen, wird die korrekte Umsetzung der Projekte überwacht. Ebenso wichtige Bausteine sind re- gelmäßige Projektbesuche, ggfs. in Koopera- tion mit Netzwerkpartnern. Die jährliche externe Wirtschaftsprüfung umfasst die ordnungsgemäße Buchführung und den nach den Grundsätzen des Handels- gesetzbuches (HGB) aufgestellten Jahresab- schluss inklusive Anhang und Lagebericht so- wie die Einhaltung der Spendensiegelkriterien des DZI. Gemäß den Prüfungsrichtlinien für die Jahresabschlussprüfung von kirchlichen Einrichtungen wurde der Prüfungsauftrag er- weitert um die Prüfung der Ordnungsmäßig- keit der Geschäftsführung sowie die Darstel- lung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Unser Jahresabschluss für das Jahr 2024 wurde von der Kanzlei Mosig aus München geprüft und am 07.05.2025 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Teil der Qualitätssicherung ist ein Beschwer- demanagement über eine unabhängige Om- budsperson. Sie unterstützt Don Bosco Mission Bonn bei der Verwirklichung ihrer Ziele, insbe- sondere bei der Einhaltung und Förderung der Kinder- und Menschenrechte, der Vermeidung und Bekämpfung von Korruption, der Befol- gung der eigenen Qualitätskriterien sowie der Beachtung der gesetzlichen Vorgaben. Im Rah- men einer Beschwerdeführung kann sich jede Person an unsere Ombudsperson, Herrn Dr. Janko Jochimsen, wenden. KINDER-, JUGEND- UND MITARBEITENDENSCHUTZ Als kirchliche Organisation, die sich für be- nachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt, ist uns ein proaktiver Kinder- und Jugendschutz überaus wichtig. Für uns maßgebend ist das Schutzkonzept der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, das auf transparente, KONTAKT: Melanie Mörmel Schutzbeauftragte für Kinder, Jugend- liche und Mitarbeitende, Vorstands- mitglied von ECPAT safeguarding@donboscomission.de
TRANSPARENZ UND KONTROLLE 27 nachvollziehbare, kontrollierbare und evaluier- bare Strukturen und Prozesse zur Prävention von Gewalt und sexualisierter Gewalt abzielt und dabei auch den Mitarbeitendenschutz ein- schließt. Das jährliche mit einer eigens einge- richteten Kommission evaluierte Konzept defi- niert auf Ebene des Trägers (Provinz) als auch auf Ebene der Einrichtung (Don Bosco Mission Bonn) spezifische Elemente, um eine Kultur der Achtsamkeit, der Assistenz und des Empower- ments zu verankern. Neben der strukturellen Einrichtung von Schutz- und Präventionsbeauftragten ist v. a. das trägerbezogene und einrichtungsspezifi- sche Beschwerdemanagement hervorzuheben. Die Schutzbeauftragten bilden gemeinsam mit der Einrichtungsleitung das Team zur kollegia- len Beratung zur Risikoeinschätzung. Weitere Elemente sind regelmäßige Risikoanalysen, standardisiertes Fallmanagement, Entwicklung spezifischer Konzepte (z. B. gegen sexuelle Be- lästigung und Mobbing) und Integration des Themas in die Personalentwicklung. Unser Schutzkonzept wird in Fachkreisen als vorbildlich bewertet. Mit Blick auf Jugend- einrichtungen im Ausland, die über knappe finanzielle und personelle Ressourcen verfü- gen oder in gewaltgeprägten Kultursettings arbeiten, sehen wir noch Handlungsbedarf. Wir wollen unsere Partner darin unterstützen, an- gemessene Normen, Strukturen und Prozesse zu entwickeln und die präventivpädagogischen Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden weiterzu- entwickeln. SPENDENWERBUNG + DZI Don Bosco Mission Bonn ist auf Spenden angewiesen. Wich- tige Säulen dabei sind die vie- len Engagierten, sowie Volon- tärinnen und Volontäre, die bei Veranstaltungen und Aktionen über unsere Arbeit berichten, die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising. Wir informieren und werben mit Anzeigen, per- sönlichen Informations-, Dank- und Spenden- briefen, Newslettern, verschiedenen Publika- tionen (Flyer, Broschüren etc.), Sozialen Medien, Telefonie, Veranstaltungen, auf unserer Web- site, auf Messen oder durch besondere Aktions- formen für ein Engagement mit uns zugunsten der Jugend dieser Welt. Bei einigen Werbemaßnahmen werden wir durch externe Agenturen unterstützt. Hierzu zählen im Wesentlichen: AZ fundraising services GmbH & Co. KG, Block & Hunecke GbR, Deut- sche Post, diefund raiser by Qmart AG, DIRECT MIND GmbH, Don Bosco Medien GmbH, Eulen- blick Kommunikation und Werbung, frc Spen- den Manufaktur GmbH, Fundraising Profile GmbH, GRÜN Software Group GmbH, St. Benno Verlag, Wikando GmbH, WWS Werbeagentur Schuberth GmbH, Wolanski GmbH. In keinem Fall zahlen wir dabei erfolgsab- hängige Vergütungen für die Durchführung von Spendenmaßnahmen. In der Neuspender- gewinnung führen wir keine Telefon-, E-Mail- oder Haustür-Werbung durch. Zudem bietet Don Bosco Mission Bonn Bildungspatenschaf- ten an. Bei einer Bildungspatenschaft wird nicht ein einzelnes Kind gefördert, sondern über die Einrichtung die Gemeinschaft der Kinder. Um neue Spenderinnen und Spender sowie Unter- stützerinnen und Unterstützer zu gewinnen, gehen wir immer wieder neue Wege. Dabei kommt dem digitalen Raum in Zukunft mehr und mehr Bedeutung zu. Mitten auf dem trubeligen Markt in Cotonou, Benin, ist der Alphabetisierungskurs die einzige Chance für die jungen Mädchen, etwas zu lernen. Viele von ihnen müssen sonst den ganzen Tag auf dem Markt schuften.
28 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN QUALITÄT, I NTEG RITÄT, KONTROLLE ORGANISATIONSSTRUKTUR PROVINZIAL – PROVINZIALRAT DER DEUTSCHEN PROVINZ DER SALESIANER DON BOSCOS beaufsichtigt BESONDERES AUFSICHTSGREMIUM beaufsichtigt berät BEIRAT GESCHÄFTSFÜHRUNG PROGRAMME & PROJEKTE KOMMUNIKATION, FUNDRAISING & ENGAGEMENT VERWALTUNG & ORGANISATION UNSERE GREMIEN Don Bosco Mission Bonn ist eine Einrichtung der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos. Der Provinzial ist der gesetzliche Vertreter des Trägers. Er wird unterstützt vom Provinzialrat, neben dem es einen Beirat und ein Besonderes Aufsichtsgremium gibt. EHRENAMTLICHE GREMIENARBEIT Die Mitglieder aller Gremien (einschließlich des Provinzialrates) sind ausschließlich unentgeltlich im Rahmen der Ordensmitgliedschaft oder im Ehrenamt tätig. LEITUNGSTEAM Der Geschäftsführer Dr. Nelson Penedo ist im Rahmen seiner Vollmacht verantwortlich für die Führung der Geschäfte und Leitung der Einrich- tung. Die Leitungsaufgabe wird ihm vom Provin- zial und seinem Rat übertragen. Ihm steht ein Leitungsteam zur Seite. Dem Leitungsteam ge- hören neben dem Geschäftsführer und dem Mis- sionsprokurator auch die Abteilungsleiterinnen an. Das Leitungsteam berät den Geschäftsfüh- rer in strategischen und operativen Fragen. Die Mitglieder sind hauptamtlich tätig und aktuell: Silvia Cromm, Ulla Fricke, Pater Josef Grünner SDB, Melanie Mörmel, Bettina Ruoff. PROVINZIALRAT Der Provinzial Pater Reinhard Gesing SDB ist der gesetzliche Vertreter des Trägers. Er wird unterstützt vom Provinzialrat, bestehend aus: Provinzial P. Reinhard Gesing SDB, Provinzial- vikar P. Christian Vahlhaus SDB, Provinzökonom Br. Nils Flitter SDB, Stellvertretender Provinz- ökonom P. Stefan Stöhr SDB, P. Simon Härting, P. Johannes Kaufmann SDB, P. Heinz Menz SDB, P. Günther Wendel SDB. Zu den Aufgaben des Provinzialrats gehören die Beaufsichtigung, Kon- trolle und Genehmigung aller Geschäftsbereiche von Don Bosco Mission Bonn. Ihm obliegen ins- besondere die Prüfung und Genehmigung der Haushalts- und Geschäftsplanung sowie des Jahresabschlusses. Im Sinne des DZI nimmt der Provinzialrat die Aufgaben eines Aufsichtsorgans wahr. Die Provinzialräte werden für eine Amtszeit von drei Jahren durch den Ge neraloberen der Salesianer Don Boscos auf Vorschlag des Pro- vinzials nach einer Befragung der Mitbrüder der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos berufen.
GREMIEN, STRUKTUR UND TRANSPARENZ 29 Don Boscos durchgeführt. Eine Abstimmung zwi- schen den internationalen Missionsprokuren fin- det in regelmäßigen Abständen statt. ZIELE UND STRATEGIE Als kirchliche und gemeinnützige Einrichtung ist unsere Strategie auf die Erfüllung unserer Mis- sion und Vision ausgerichtet. Als Missionsprokur haben wir die ideelle, finanzielle und personelle Unterstützung der Salesianischen Mission zum Auftrag, den wir erfüllen, indem wir: • • durch finanzielle Förderung, Projektent- wicklung und Partnerberatung die soziale, pädagogische und pastorale Arbeit für be- nachteiligte Kinder und Jugendliche im Aus- land unterstützen. in Deutschland für das Engagement zuguns- ten junger Menschen in Not werben. in Deutschland eine Gemeinschaft von För- derinnen und Förderern aufbauen und sie stärken. in der deutschen Öffentlichkeit Stimme für junge Menschen in Risikolagen, insbesondere für Straßenkinder, sind. junge Freiwillige in Deutschland durch ganz- heitliche pädagogische Angebote zur aktiven Mitgestaltung von Gesellschaft und Kirche befähigen. • • • • pädagogische und jugendpastorale Materia- lien und Medien zur Verbreitung des welt- kirchlichen Anliegens Don Boscos in Kirche und Gesellschaft erstellen und verbreiten. • die Strukturen der Salesianer Don Boscos in den Projektländern stärken – z. B. durch Quali fizierung, Aus- und Fortbildung der Or- densangehörigen und der Mitarbeitenden. BEIRAT Der Beirat berät Don Bosco Mission Bonn bei der Umsetzung seiner Aufgaben. Er trägt insbe- sondere mit Sorge um das Salesianische Profil und die Schwerpunktsetzung in der inhaltlichen Arbeit und der Öffentlichkeitsarbeit. Er fördert und stärkt die Vernetzung von Don Bosco Mis- sion Bonn in Kirche und Gesellschaft. Der Bei- rat berät die Einrichtung bei der strategischen Planung und Entwicklung. Der Beirat wird vom Generaloberen für die Dauer von drei Jahren be- rufen. Der Generalobere ernennt den Vorsitzen- den und den stellvertretenden Vorsitzenden. Der Beirat setzt sich aus mindestens fünf Personen zusammen: dem Provinzial der Deutschen Pro- vinz, dem Generalökonom der Kongregation der Salesianer Don Boscos und drei weiteren Mit- gliedern. Ebenfalls gehören dem Beirat der Ge- schäftsführer sowie der Missionsprokurator der Don Bosco Mission Bonn an. BESONDERES AUFSICHTSGREMIUM Das Besondere Aufsichtsgremium überwacht in Ergänzung zum Provinzialrat die Einhaltung der externen und internen Vorgaben durch die Ein- richtungsleitung. Zu seinen Aufgaben gehören die Prüfung und Annahme des Haushaltsplans und des Jahresabschlusses. Darüber hinaus ge- nehmigt das Besondere Aufsichtsgremium die von der Einrichtung erlassenen Richtlinien. Die Mitglieder des Besonderen Aufsichtsgremiums werden durch den Provinzialrat für einen Zeit- raum von drei Jahren ernannt. Mindestens drei der Mitglieder unterstehen zivil- und ordens- rechtlich nicht der Weisung der Ordens- bzw. Einrichtungsleitung: Nadim K. Amman (Vorsit- zender), Markus Burri und Christian A. Rast. EINBINDUNG DON BOSCO MISSION BONN Auch im Berichtsjahr war unsere Arbeit program- matisch auf „Profilschärfung und Wirkungsorien- tierung“ ausgerichtet mit den vier Kernthemen: Die Don Bosco Mission Bonn ist eine von vier internationalen Missionsprokuren als Koordi- nierungsstelle für die weltweiten Hilfsprojekte der Salesianer Don Boscos. Außer in Bonn exis- tieren weitere Koordinationszentren in Madrid/ Spanien, Turin und Rom/Italien und New Rochelle/ USA. Die Tätigkeiten der Missionspro- kur werden in Absprache und Einklang mit dem Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer 1. Entwicklung und Stärkung einer aktiven Werte- und Engagementgemeinschaft, 2. Positionierung als Anwalt für Jugendliche in Risikolagen, 3. Steigerung der Wirkung unserer Arbeit sowie 4. Verlässliche Mittelbeschaffung.
30 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN JAHRESABSCHLUSS 2024 BILANZ ZUM 31.12.2024 AKTIVA Anlagevermögen Vorräte Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände Wertpapiere Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva PASSIVA Reinvermögen (einschl. Bilanzgewinn/-verlust) zweckgebundene Rücklagen Sonderposten für Investitionszuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Projektmitteln sonst. Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Summa Passiva SO SETZEN WIR DIE SPENDEN EIN 2024* Programmausgaben 9.019.900 € Personalkosten 1.034.231 € Sachkosten 7.985.669 € Werbung und Öffentlichkeitsarbeit 1.379.004 € Personalkosten 600.596 € Sachkosten 778.408 € Verwaltung 872.249 € Personalkosten 684.076 € Sachkosten 188.173 € Vermögensverwaltung und wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb 4.157 € 31.12.2023 [€] 2.961.695,00 16.250,03 1.563.275,59 2.369.507,09 3.788.406,46 21.326,53 10.720.460,70 31.12.2023 [€] 3.809.461,61 1.052.732,25 422.655,26 128.658,42 93.827,36 5.145.058,73 65.907,07 2.160,00 10.720.460,70 31.12.2024 [€] 2.841.595,00 11.968,41 656.426,71 2.424.389,23 4.652.058,97 19.275,87 10.605.714,19 31.12.2024 [€] 4.273.675,42 1.035.364,90 410.655,36 115.660,20 131.905,11 4.546.144,29 92.308,91 0,00 10.605.714,19 8 % 12 % 2024 GESAMT** 11.271.153 € 80 % 2023* Programmausgaben Personalkosten Sachkosten 10.442.790 € 788.037 € 9.654.753 € Werbung und Öffentlichkeitsarbeit 1.284.159 € 450.887 € Personalkosten Sachkosten 833.272 € Verwaltung Personalkosten Sachkosten Vermögensverwaltung und wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb 1.006.966 € 792.099 € 214.868 € 4.875 € * Die Zahlen sind vom DZI noch nicht final geprüft. ** Ohne Vermögensverwaltung und wirtschaftl. Geschäfts betrieb
GREMIEN, STRUKTUR UND TRANSPARENZ 31 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2024 ERTRÄGE Zuwendungen öffentliche Hand Geldspenden gemeinn./kirchl. Zwecke Sachspenden Bußgelder erhaltene Messstipendien Erbschaften und Vermächtnisse Zuschüsse des Trägers Zuwendungen Don Bosco Mondo Zuwendungen anderer Organisationen davon Iuventus Mundi * davon Don Bosco Stiftung * sonstige Erträge Erträge aus Auflösung von Sonderposten Zinsen und ähnliche Erträge Summe der Erträge AUFWENDUNGEN Personalaufwand Förderung Projektmaßnahmen** Sachaufwendungen Abschreibungen Summe der Aufwendungen Jahresüberschuss/-fehlbetrag Einstellung in zweckgebundene Rücklagen Entnahme aus zweckgebundenen Rücklagen Bilanzergebnis 2023 [€] 229.558,95 4.324.266,34 0,00 500,00 30.065,50 699.263,56 12.000,00 2.198.793,16 5.152.320,67 25.664,50 22.300,00 269.094,53 11.999,90 51.204,18 12.979.066,79 2023 [€] 2.031.022,11 9.304.612,05 1.227.637,39 175.518,03 12.738.789,58 240.277,21 0,00 421.462,49 661.739,70 2024 [€] 234.126,41 4.420.631,31 3.935,00 1.200,00 29.486,50 919.905,32 12.000,00 1.891.578,59 3.902.320,31 61.776,11 5.000,00 195.177,36 11.999,90 99.795,92 11.722.156,62 2024 [€] 2.318.902,52 7.558.068,73 1.245.547,80 152.791,11 11.275.310,16 446.846,46 0,00 17.367,35 464.213,81 verbundene Stiftungen * ** Erläuterung: Unter Projektförderung wird die Bewilligung und Zuordnung von Mitteln aus freien und zweckgebundenen Zuwendun gen zu bestimmten Projektmaßnahmen verstanden. Im Jahr 2024 wurden aus den erhaltenen Mitteln insgesamt 8.156.983,17 € an die Projekte weitergeleitet. Davon wurden 598.914,44 € aus den „Verbindlichkeiten aus Projektmitteln“ entnommen.
32 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS ALLGEMEINE ANGABEN Don Bosco Mission Bonn finanziert sich im We- sentlichen aus Spenden und Zuwendungen von Organisationen. Öffentliche Mittel erhält Don Bosco Mission Bonn für das Freiwilligenpro- gramm „Don Bosco Volunteers“ und einzelne Bildungsaktivitäten. Don Bosco Mission Bonn erhält keine Kirchensteuermittel. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE Die Bilanzierung und Bewertung erfolgten nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchfüh- rung unter Beachtung der Grundsätze der kauf- männischen Vorsicht. Die Aktivierung des Anlagevermögens wurde zu Anschaffungskosten vorgenommen. Abnutz- bare Anlagen werden planmäßig linear, ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer entspre- chend, abgeschrieben. Anlagegüter, deren An- schaffungskosten ohne Umsatzsteuer bis zu € 800 betragen, werden im Zugangsjahr voll- ständig abgeschrieben. Die Forderungen und sonstigen Vermögens- gegenstände werden grundsätzlich zu Nennwer- ten bilanziert. Ausfallrisiken in Form einer Ein- zel- oder Pauschalwertberichtigung waren im Berichtsjahr nicht zu berücksichtigen. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind mit ihren Anschaffungskosten bzw. dem niedri- geren beizulegenden Wert bilanziert. Die liqui- den Mittel werden mit dem Nennbetrag ange- setzt. Das Reinvermögen ist zum Nennwert bilan- ziert. Rücklagen werden entsprechend den ge- setzlichen und satzungsmäßigen Vorgaben gebil- det. Von Dritten zur Finanzierung der Immobilien geleistete Zuschüsse werden als Sonderposten für Investitionszuschüsse ausgewiesen und über die voraussichtliche Nutzungsdauer des bezu- schussten Vermögensgegenstands aufgelöst. Die sonstigen Rückstellungen berücksichti- gen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung not- wendigen Erfüllungsbetrages der voraussicht- lichen Verpflichtungen bzw. der zu erwartenden Aufwendungen angesetzt. Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem jeweiligen Erfüllungsbetrag bilanziert. Sämtliche Verbindlichkeiten sind in- nerhalb eines Jahres fällig. Entsprechend wurde keine Abzinsung vorgenommen. Die IDW Stellungnahme „Besonderheiten der Rechnungslegung Spenden sammelnder Orga- nisationen“ (IDW RS HFA 21) wird hinsichtlich des Spendenzuflusses nicht angewendet. Spenden und Zuwendungen werden ertragswirksam er- fasst (Zuflussprinzip). Spenden ohne Rückzah- lungsverpflichtung werden im Jahresabschluss, sofern sie nicht im Haushaltsjahr verwendet oder für eine konkrete Maßnahme bewilligt wurden, in eine zweckgebundene Rücklage eingestellt. Zweckgebundene Zuwendungen und bereits be- willigte Mittel werden den Verbindlichkeiten zu- geführt. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ Die Forderungen aus Lieferungen und Leis- tungen sowie die sonstigen Vermögensgegen- stände sind innerhalb eines Jahres fällig. Von den Forderungen gegenüber anderen Niederlassun- gen und Teilbereichen der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos in Höhe von T€ 501 (Vj. T€ 1.006) sind T€ 1,5 (Vj. T€ 5,9) innerhalb eines Jahres fällig. Es wurden T€ 500 von der Auslei- hung an die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos zurückerhalten. Es besteht somit eine Ausleihung von Finanzmittel in Höhe von T€ 500 (Vj. T€ 1.000), die weiterhin dem Cash Pooling der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos zur Verfügung stehen. Das Reinvermögen erhöhte sich im Berichts- jahr um den Bilanzgewinn des Vorjahres in Höhe von T€ 662. Es beträgt zum Bilanzstichtag T€ 3.809 (Vj. T€ 3.148). Die zweckgebundenen Rücklagen für projektbe- zogene Mittel verminderten sich im Berichtsjahr um T€ 17 auf T€ 75. Die Projektrücklage wurde für geplante, aber noch nicht zugesagte Pro- jekte als zweckgebundene Rücklage gebildet. Die Bildung der Rücklage erfolgt auf der Grund-
ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS 33 Aufwendungen für Altersversorgung betragen T€ 108 (Vj. T€ 110). Die Aufwendungen aus der Zuführung von Missionsspenden zu Verbindlichkeiten bein- halten die Weiterleitung von Projektmitteln in Höhe € 8,2 Mio. Die Verbindlichkeiten wurden um T€ 599 reduziert. Die Abschreibungen redu- zierten sich von T€ 175 auf T€ 149. Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge entfallen in Höhe von T€ 60 (Vj. T€ 13) auf Gut- habenzinsen von Banken und in Höhe von T€ 40 (Vj. T€ 39) auf Ertragsgutschriften von Wertpa- pieren. SONSTIGE ANGABEN Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen lie- gen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs. Im Berichtsjahr waren zum Stichtag nach Köpfen durchschnittlich 45 Mitarbeitende (Vj. 47) angestellt. Dies entspricht 29,7 Vollzeitkräften im Gesamtjahr (Vj. 27,0) bzw. 30,1 Vollkräfte zum Stichtag (Vj. 28,9). Zudem waren im Berichtsjahr zwei Ordensangehörige (Vj. 2) über eine interne Gestellung beschäftigt. Der Anstieg in Vollzeit- kräften bei den Angestellten resultiert aus zu- sätzlichen Anstellungen sowie überlappenden Zeiten zur Einarbeitung bei Personalwechsel. VERGÜTUNGSSTRUKTUR HAUPTAMTLICHER MITARBEITENDER Für Don Bosco Mission Bonn als rechtlich unselbstständige Einrichtung der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos K. d. ö. R. gelten die Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes (AVR-Caritas). Das Bruttoeinkommen der hauptamt- lichen Mitarbeitenden gliedert sich wie folgt: Leitungspersonen inkl. Geschäftsführung 58.000 € – 101.000 € Referent:innen 47.000 € – 70.000 € Sachbearbeiter:innen 30.000 € – 57.800 € Nicht enthalten sind die gesetzlich festgelegten Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung sowie Beiträge zur betrieblichen Altersversor- gung. Eine separate Veröffentlichung der Jahresgesamtbezüge der Ge- schäftsführung unterbleibt, da sich daraus Rückschlüsse auf die Höhe der Vergütung einzelner Personen ergeben. lage der IDW Stellungnahme zur Rechnungsle- gung „Besonderheiten der Rechnungslegung Spenden sammelnder Organisationen“ (IDW RS HFA 21). Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wurde im Berichtsjahr um T€ 12 reduziert. Die sonstigen Rückstellungen sanken um T€ 13. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch den Rückgang der Rückstellung für Verpflichtun- gen aus Resturlaub- und Mehrarbeit. Unter den Verbindlichkeiten aus zweckge- bundenen Mitteln werden entsprechend der Vorgabe des IDW RS HFA 21 erhaltene – noch nicht verbrauchte – zweckgebundene Spenden ausgewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöh- ten sich die Missionsspenden mit Zweckbindung zum 31.12.2024 von € 1,8 Mio. auf € 2,1 Mio. Die Missionsfonds reduzierten sich von € 3,3 Mio. auf € 2,4 Mio. Die Verbindlichkeiten beinhalten solche ge- genüber anderen Niederlassungen und Teilbe- reichen der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos in Höhe von T€ 32 (Vj. T€ 26). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, be- treffen die Don Bosco Medien GmbH, München, mit T€ 20. (Vj. T€ 0,6). Die sonstigen Verbindlich- keiten betragen insgesamt T€ 39 (Vj. T€ 39) und enthalten Steuerverpflichtungen von T€ 21 (Vj. T€ 18). ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Im Berichtsjahr wurden Spenden und ähnliche Erträge in Höhe von € 11,1 Mio. (Vj. € 12,4 Mio.) vereinnahmt. Dabei machten die Geldspenden für gemeinnützige und kirchliche Zwecke mit einem Betrag von € 4,4 Mio. (Vj. € 4,3 Mio.) und die Zuwendungen anderer Organisationen in Höhe von € 3,9 Mio. (Vj. € 5,2 Mio.) den größten Teil aus. Die sonstigen betrieblichen Erträge san- ken auf T€ 237 (Vj. T€ 311). Der Rückgang resul- tiert im Wesentlichen aus geringerer Wertaufho- lung von Wertpapieren des Umlaufvermögens. Die ordentlichen Aufwendungen im Ge- schäftsjahr 2024 reduzierten sich von insgesamt € 12,7 Mio. auf € 11,3 Mio. Vom Personalaufwand entfallen im Berichtsjahr € 1,8 Mio. (Vj. € 1,6 Mio.) auf Löhne und Gehälter sowie T€ 494 (Vj. T€ 424) auf soziale Abgaben und Aufwendungen für Alters versorgung und für Unterstützung. Die
34 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN LAGEBERICHT 2024 Resilienz und Stabilität in herausfordernden Zeiten WIRTSCHAFTLICHE SITUATION Steigende Energiepreise und die hohe Inflation haben die Konjunktur in Deutschland gedämpft und das hat negative Auswirkungen auf den Spendermarkt. Mit 11,72 Millionen Euro liegen die Erträge der Don Bosco Mission Bonn daher um 1.257.000 Euro unter dem Vorjahr. Die Spen- den von Privatpersonen stiegen dabei leicht von 4,32 Millionen Euro auf 4,42 Millionen Euro. Das Niveau konnte also in einem umkämpften Marktumfeld gehalten werden. Der Anteil der Spenden am gesamten Ertrag lag bei 38 Prozent (Vj. 33 Prozent). Die Gesamtaufwendungen sum- mieren sich auf 11,3 Millionen Euro (Vj. 12,7 Mil- lionen Euro). Die Mittel für die Projektförderung haben daran den größten Anteil und haben sich im Jahr 2024 allerdings im Vergleich zum Vorjahr auf 7,6 Millionen Euro reduziert (1,7 Millionen Euro weniger). UNSERE AUSLANDSARBEIT Don Bosco Mission Bonn hat 2024 insgesamt 257 Projekte gefördert und dafür Mittel in Höhe von 8,16 Millionen Euro in die Projekte trans- feriert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Pro- jektförderung im Berichtsjahr um rund 950.000 Euro verringert. und Sambia nutzen Tanz, Musik und Theater, um sich für eine gerechtere Zukunft einzusetzen. Ein erster Austausch fand 2024 in Sambia statt, die Aufführung im April 2025 in Bonn. FAZIT Das vergangene Jahr war geprägt von den her- ausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedin- gungen in Deutschland sowie den Unsicherhei- ten durch die politischen Entwicklungen weltweit. Don Bosco Mission Bonn konnte das Jahr 2024, trotz dieser Herausforderungen, positiv abschlie- ßen. Es zeichnet sich jedoch weiterhin ein ge- mischtes Bild ab. Die Sicherung der Einnahmen im Bereich der Privatspenderinnen und -spender bleibt weiterhin das Fokusthema. Das moderate Wachstum wurde hier gestärkt durch Erträge aus Nachlässen. Diese konnten jedoch den Rückgang der Zuwendungen von Kooperationspartnern nicht ausgleichen. Intern hat Don Bosco Mission Bonn 2024 einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftssicherung gemacht, indem die Koope- ration mit Don Bosco Mondo e. V. in Bonn inten- siviert wurde. HAUSHALTSPLAN 2025 UNSERE INLANDSARBEIT ERTRÄGE Das öffentlich geförderte Projekt „FairChange“ bietet Jugendlichen in Workshops die Möglich- keit, spielerisch zu erfahren, was Gerechtigkeit bedeutet und was es braucht, um eine gerech- tere Welt zu schaffen. Ein interaktiver Gerechtig- keitsparkour ist dabei das Kernstück der Work- shops. Die Workshops wurden im vergangenen Jahr sehr gut nachgefragt (Seite 16–17). Des Weiteren wurde mit dem Projekt „Step Up for Change“ eine internationale Jugendbegeg- nung zu Jugend, Arbeit, Zukunft unter dem SDG- Ziel 8 initiiert. Junge Menschen aus Deutschland Zuwendungen Öffentliche Hand Geldspenden gemeinn. / kirchl. Zwecke Erbschaften und Vermächtnisse Zuwendungen Don Bosco Mondo Zuwendungen anderer Organisationen sonstige Erträge Zinsen und ähnliche Erträge 2025 [€] 263.461 4.144.231 800.000 1.300.000 3.963.192 123.550 139.250 Summe der Erträge 10.733.684
LAGEBERICHT 2024 UND AUSBLICK 2025 35 AUSBLICK 2025 Gemeinsam stark in die Zukunft WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG CHANCEN DURCH QUALITÄT UND ZUSAMMENARBEIT Der Haushalt für 2025 wurde konservativ mit Er- trägen von 10,7 Millionen Euro geplant. Diese lie- gen damit um rund acht Prozent unter den in 2024 erzielten Erträgen. Die originäre Budget- planung wurde erneut ohne Einnahmen aus Not- hilfen, jedoch unter Annahmen von Erträgen aus testamentarischen Verfügungen, geplant. Denn Nothilfesituationen sind Ereignisse, die nicht vorherzusehen sind und daher nicht zuverlässig planbare Sondereffekte darstellen. Die Zielvor- gabe der Provinzleitung ist es, einen ausgegli- chenen Haushalt aufzustellen. Dies konnte durch die Berücksichtigung bereits bekannter Erträge aus Nachlässen in Höhe von 800.000 Euro umge- setzt werden – und das trotz Herausforderungen in der privaten Spendergewinnung, dem erwar- teten Rückgang der Spenden insgesamt und er- höhter Kosten im Personalbereich aufgrund von Tarifsteigerungen. So zeigt das Budget für 2025 einen leichten Überschuss von 5.787 Euro. AUFWENDUNGEN Personalaufwand Förderung Projektmaßnahmen Sachaufwendungen Abschreibungen 2025 [€] 2.418.329 6.450.292 1.716.706 142.570 Summe der Aufwendungen 10.727.897 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 5.787 * Erläuterung: Unter Projektför derung wird die Bewilligung und Zuordnung von Mitteln aus freien und zweckgebun denen Zuwendungen zu be stimmten Projektmaßnahmen verstanden. Inlandsprojekte, die von Don Bosco Mission Bonn selbst durchgeführt werden sind in dieser Position nicht enthalten, sondern in den Personal und Sachauf wendungen geplant. Steigende Kosten bei gleichzeitiger Einnahmen- unsicherheit erzeugen mittelfristig ein Finan- zierungsrisiko. Die Anforderungen an unsere Arbeit steigen. Der Spenden- und Gebermarkt wird speziell durch die digitale Transformation und globale Marktveränderungen umkämpfter. Daher bleiben wir qualitativ hochwertig in unse- rer Projektarbeit und investieren adäquat in krea- tive und innovative Maßnahmen zur Gewinnung neuer Förderinnen und Förderer. Dem daraus entstehenden Kostendruck begegnet die Leitung mit dem Vorhaben, die Strukturen weiterhin zu verschlanken und gleichzeitig konsequent an strategischen Partnerschaften zu arbeiten. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Koope- ration mit der Schwesterorganisation Don Bosco Mondo e. V. und unserem Träger, der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, zu. Gemein- sam wird daran gearbeitet, die Bekanntheit der „Marke“ Don Bosco im deutschsprachigen Raum zu steigern und damit unseren Auftrag für unsere Geber sichtbar zu machen. ENGAGEMENT MIT HERZ Für unsere engagierten Mitarbeitenden wollen wir weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber sein. Wir wissen, das es lohnt, qualifizierte Fachkräfte zu finden und zu binden. Daher investieren wir in unsere Gemeinschaft auf dem Campus und bie- ten gleichzeitig Möglichkeiten des mobilen Arbei- tens für mehr Flexibilität. Auch mit unseren zahlreichen Engagierten wollen wir in einer Kombination von persönlichen Begegnungen und digitalen Formaten in Bezie- hung treten. Wir werden die verlässliche Brücke bleiben zwischen den Bedarfen der Kinder und Jugendlichen und den Möglichkeiten, die uns unsere Engagierten bieten. Dabei verbinden wir Fachlichkeit, Wirkung und Begeisterung gleicher- maßen – ganz im Sinne Johannes Boscos.
„Erkenne deine guten Fähigkeiten, bleibe dabei und wo möglich, versuche sie zu verbessern.“ Don Bosco Mission Bonn • Sträßchensweg 3 • 53113 Bonn • Deutschland • Tel. +49(0)228 / 539 65-20 • Fax +49(0)228 / 539 65-65 • info@donboscomission.de www.donboscomission.de Spendenkonto Don Bosco Mission Bonn • IBAN DE92 3706 0193 0022 3780 15 • BIC GENODED1PAX • Pax-Bank Köln • Stichwort: Jahresbericht Information zu Datenerhebung und -verarbeitung Don Bosco Mission Bonn, Sträßchensweg 3, 53113 Bonn, erhebt und verarbeitet auf Grundlage von Interessenabwägungen gemäß Artikel 6 Abs. 1 Buchst. f DS-GVO anlässlich einer getätigten Spende, einer Informationsanforderung oder eines anderen Geschäftsvorganges folgende Daten: Ihre Adress- und Kontaktdaten, zusätzliche Selektionskriterien, Ihre Spendendaten, Informationen zu den von Ihnen geäußerten Förderinteressen sowie Angaben zur besseren Kontaktpflege (z. B. Erreichbarkeit). Zweck der Datenerhebung und -verarbeitung ist es, Ihnen eine Zuwendungsbestätigung ausstellen zu können, Sie für Rückfragen kontaktieren zu können oder Ihnen Informationen über unsere gemeinnützige Arbeit zusenden zu können. Sie können der künftigen Verwendung Ihrer Daten zu diesen Zwecken jederzeit widersprechen. Weitere Informationen zum Datenschutz bei Don Bosco Mission Bonn erhalten Sie unter der angegebenen Postanschrift oder auf der Internetseite unter www.donbo- scomission.de/datenschutz/. Über diese Wege erreichen Sie auch den Datenschutzbeauftragten. Widerspruchsrecht Wir weisen Sie darauf hin, dass Sie berechtigt sind, der Nutzung Ihrer Daten zu Werbezwecken (hier Informationen über die Projektarbeit und Spendenaufrufe per Post) zu widersprechen. Der Widerspruch ist zu richten an die Don Bosco Mission Bonn, Sträßchensweg 3, 53113 Bonn, info@donboscomission.de, 0228-53965-20. Nach Ihrem Widerruf werden Ihre Daten nicht mehr zu Werbezwecken von uns genutzt. Wir versichern Ihnen, dass wir Ihre Daten nur für satzungsgemäße Zwecke und datenschutz- konform verarbeiten. Gerne unterrichten wir Sie weiterhin über unsere Arbeit und über die Verwendung Ihrer getätigten Spenden. Vielen Dank für Ihre Verbundenheit.