Internationaler Tag der Straßenkinder
Straßenkinder sind durch das Corona-Virus besonders gefährdet und brauchen dringend Hilfe. Darauf weist Don Bosco Mission Bonn anlässlich des Internationalen Tages des Straßenkindes am 12. April hin. Die obdachlosen Kinder und Jugendlichen müssten auch während der Ausgangssperren mit Essen und Medikamenten versorgt werden.
Hilfe auf der Straße
„Wenn wir Straßenkindern helfen wollen, dann müssen wir auch auf die Straße gehen. Durch die Ausgangssperren weltweit ist diese Arbeit gefährdet. Diese Entwicklung betrachten wir mit großer Sorge. Denn neben der Versorgung mit Essen und Medikamenten brauchen die Straßenkinder auch das Gefühl der Fürsorge und Zuwendung“, erklärt Dr. Nelson Penedo, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Bonn. Im indischen Bangalore etwa hätten die Don Bosco Mitarbeiter von der Polizei Passierscheine bekommen, um in Notfällen Kinder auf der Straße zu versorgen.
Straßenkinder als Risikogruppe
„Die meisten Straßenkinder sind unterernährt und gesundheitlich angeschlagen. Deshalb kann eine Infizierung mit dem Virus tödliche Folgen für sie haben. Sie haben meistens auch keine Atemmasken, um sich zu schützen und selbst in den staatlichen Notunterkünften gibt es oft kein fließendes Wasser, um sich die Hände zu waschen“, so Salesianerpater Joy Nedumparambil, Direktor der Nichtregierungsorganisation BREADS in Bangalore.
Zeichen der Solidarität
Hinzu käme, dass die Kinder durch die Ausgangssperren keine Gelegenheitsjobs mehr ausüben dürften und dadurch nichts mehr zu essen hätten. Manche Straßenkinder konnten vor der Ausgangsperre noch in die Don Bosco Kinderschutzzentren gebracht werden. Dort werden strikte Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus ergriffen. Alle Kinder tragen Schutzmasken, die Frauen aus Selbsthilfegruppen für die Kinder genäht haben. "Wir sind für jede Hilfe und Zeichen der Solidarität dankbar“, so Pater Joy.
Don Bosco Mission Bonn ist Mitglied beim „Consortium For Streetchildren“, das sich für die Rechte von Straßenkindern weltweit einsetzt. Das Netzwerk nutzt den Internationalen Tag des Straßenkindes, um Solidarität mit Straßenkindern weltweit auszudrücken.
Interview:
Die Corona-Krise setzt auch unsere Partner in Indien vor große Herausforderungen. P.Joy Nedumparambil SDB ist seit 2012 Direktor von BREADS in Bangalore. Die Organisation unterstützt vor allem Frauen, Kinder und arme Familien. Im Interview erklärt P.Joy, warum Straßenkinder durch die Corona-Krise besonders gefährdet sind.