Aminata sitzt auf einem Stuhl vor einem Bett.Aminata sitzt auf einem Stuhl vor einem Bett.

Sierra Leone

Zehntausende Mädchen müssen sich in Sierra Leone prostituieren. Manche sind erst neun Jahre alt. In der Hauptstadt Freetown hat Don Bosco ein Schutzprogramm für diese Mädchen aufgebaut. 

"Mädchen werden nicht respektiert"

"Ich prostituiere mich, um essen zu können", sagt die 17-jährige Aminata aus Sierra Leone in dem Dokumentarfilm "Love- Venderse para comer". Sie ist eine von Tausenden Mädchen, die in der Hauptstadt Freetown ihre Körper verkaufen müssen. Sie schaffen auf der Straße, in Bordellen  oder auf internationalen Fischkuttern an. Der Hauptgrund für die Prostitution ist Armut und Hunger.

Hauptgrund für Prostitution ist Armut

Die Mädchen werden gnadenlos ausgebeutet. "In Sierra Leone werden Mädchen und junge Frauen nicht respektiert. Es ist die bittere Wahrheit, dass ein Hund oftmals mehr geachtet wird als sie", betont Pater Jorge Crisafulli SDB, der seit 22 Jahren in Westafrika ist. In Freetown leitet der gebürtige Argentinier seit 2016 die Einrichtung Don Bosco Fambul. Zur Einrichtung gehört auch eine landesweite Kinderhotline.

Falsche Versprechen von Menschenhändlern

Viele Mädchen kommen vom Land und wurden mit falschen Versprechen von Menschenhändlern angelockt. Ihnen wird eine gute Arbeit versprochen und dann werden sie ausgebeutet und missbraucht. Kein Mädchen ist über die gesundheitlichen Risiken aufgeklärt. Die meisten stecken sich mit Geschlechtskrankheiten, wie Hepatitis, Syphilis und Tripper an. Nur selten suchen sie einen Arzt auf.

Don Bosco Fambul

  • Die Don Bosco Einrichtung in Freetown
  • Aminata sitzt niedergeschlagen auf einem Stuhl
  • Pater Jorge Crisafulli spricht mit Straßenmädchen
  • Eine junge Prostituierte in Freetown
  • Ein junges Mädchen liegt auf dem Bett
  • Pater Jorge Crisafulli mit dem jungen Mädchen Aminata
  • Aminata umarmt glücklich ihre Großmutter
  • Aminata blickt zuversichtlich in die Ferne

Ein Schutzprogramm für minderjährige Prostituierte

Im Jahr 2010 starteten die Salesianer ein  Programm  für Mädchen mit Gewalt- und Missbrauchserfahrungen. Im Juli 2017 wurde dann ein  Programm  gestartet, das sich gezielt an minderjährige Prostituierte im Alter von neun bis 17 Jahren wendet. Im Don Bosco Mädchenhaus wohnten seit der Eröffnung im September 2016 insgesamt 85 Mädchen. Sie nahmen an einem dreimonatigen Rehabilitationsprogramm teil.Rund 250 Mädchen wurden unterstützt.

Strafrechtliche Verfolgung von Freiern

Die Mädchen und Frauen werden psychologisch und ärztlich betreut. Zudem erhalten sie die Chance einer Schul-und Berufsausbildung. Don Bosco setzt sich auch für die strafrechtliche Verfolgung der Freier und Zuhälter ein. Prostitution ist zwar in Sierra Leone erlaubt, Verführung Minderjähriger aber nicht. Durch Kampagnen soll zudem die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert werden.

Noch Fragen?

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. 

Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Don Bosco Mission Bonn fördert Projekte der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern in circa 80 Ländern. Schwerpunktländer sind:

  • Afrika: Demokratische Republik Kongo, Ghana, Elfenbeinküste, Kenia, Madagaskar, Ruanda, Sambia, Sierra Leone, Südafrika, Südsudan, Uganda.
  • Asien: Indien, Myanmar,Philippinen, Vietnam
  • Ozeanien: Papua Neuguinea, Salomonen
  • Lateinamerika: Argentinien, Bolivien, Haiti, Kolumbien, Peru
  • Nahost: Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien, Türkei
  • Osteuropa: Albanien, Republik Moldau, Rumänien

Eine Übersicht finden Sie in unserer Länderkarte.

In unseren Projekten fördern wir Kinder und Jugendliche weltweit, die am Rand der Gesellschaft leben oder Gefahr laufen, ausgegrenzt zu werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtigungen, eine zerrüttete Herkunftsfamilie, Drogenerfahrung, Aberglaube, Leben im Slum, Zugehörigkeit zu einer ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe oder aufgrund der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit.

Wir engagieren uns für junge Menschen in Not – unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Geschlecht, sozialer Herkunft und Weltanschauung.
Damit das Leben dieser jungen Menschen gelingt!

Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeiter, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.

Damit das Leben junger Menschen gelingt!