Armando am Eingang des Techno PinardiArmando am Eingang des Techno Pinardi

Bolivien

Unzählige Kinder und Jugendliche leben auf der Straße. Auch Armando* gehörte dazu. Hunger, Drogen und Gewalt waren Alltag für ihn. Doch Armando will jetzt endlich den Absprung schaffen.

Von der Straße in ein neues Leben

Die Sonne geht am Horizont unter, es ist sehr schwül und der Verkehr nimmt immer mehr zu. An einer Kreuzung der Hauptstraßen von Santa Cruz tummeln sich unzählige Straßenkinder. Viele von ihnen inhalieren „Clefa“, eine Droge, die Hunger, Schmerzen und Müdigkeit vergessen lässt. Wie die meisten Straßenkinder kommt auch Armando aus einer armen Familie aus der Peripherie von Santa Cruz. Seine Mutter hat er nie kennengelernt. Zu seinem Vater, einem Automechaniker, hat er kaum Kontakt. Sein Bruder und er sind bei einer Tante aufgewachsen.

Drogen und Alkohol prägen den Alltag

Das Don Bosco Haus befindet sich im Stadtzentrum von Santa Cruz. Eine hohe Stacheldrahtmauer umsäumt das Haus und den Eingang schützt eine dicke Metalltür. Hinter der Tür verbirgt sich ein schöner Innenhof mit großen Bäumen und viel Platz zum Fußballspielen. Auf der Straße haben Armando und seine Freunde auf Pappkartons oder in billigen Stundenhotels übernachtet. Das Leben auf der Straße ist hart. „Du musst immer Geld auftreiben, um etwas essen zu können. Von den Menschen um uns herum, mochte uns niemand.“ Viele Straßenkinder trinken Alkohol und nehmen harte Drogen, um dem Alltag zu entfliehen.

Straßenkinder in Santa Cruz

  • Straßenkinder, die auf Kartons schlafen
  • Ein Junge putzt die Scheiben eines Autos
  • Vier Kinder, die auf der Straße leben
  • Zwei Straßenkinder bei Dämmerung in Bolivien
  • Ein Straßenjunge riecht an Kleber
  • Armando bei Nacht auf einer beleuchteten Straße
  • Der Pater und Leiter der Einrichtung mit einem Jungen

Das Straßenkinderzentrum ist eine wichtige Anlaufstelle

Im Don Bosco Haus müssen die Jugendlichen täglich Aufgaben übernehmen. So helfen sie beim Frühstück, decken den Tisch und spülen das Geschirr. Zudem haben sie Küchen- und Baddienst. Aber sie haben auch Zeit zum Fußballspielen: Armandos Lieblingsbeschäftigung. Salesianerpater Ottavio Sabbadin hat die Straßenkindereinrichtung in Santa Cruz vor 25 Jahren gegründet. Immer mehr Familien ziehen vom Land in die Stadt. Hierin sieht der Pater einen Grund, dass es so viele Straßenkinder in der größten Stadt Boliviens gibt. Die Zugereisten hoffen auf ein besseres Leben, eine feste Arbeit. Doch die Chancen stehen schlecht.

Problem der Jugendbanden in Santa Cruz

Ein großes Problem in Santa Cruz stellen die Jugendbanden da. „Es gibt nicht nur immer mehr Jugendbanden, sondern sie sind auch viel gewalttätiger als früher“, so Pater Ottavio. Armando ging mit seinen Freunden regemäßig auf Diebestour. Sie waren auch oft in Schlägereien verwickelt und hatten Konflikte mit der Polizei.

Gewalterfahrungen lassen Narben bei den Jugendlichen zurück

„Gerade für jüngere Kinder ist es sehr gefährlich, auf der Straße zu leben“, erklärt Armando. Auch ihm sind schlimme Dinge widerfahren. Messerstechereien und Verfolgungsjagden per Auto. Über manche Dinge möchte er nicht reden. Gewalterfahrungen haben tiefe Narben bei ihm zurück gelassen. Trotzdem zieht es Straßenkinder oft wieder auf die Straße zurück. Manche schaffen den Absprung nie. Doch Armando ist wieder in das Don Bosco Haus in Santa Cruz zurückgekehrt. Er meint es wirklich ernst und will es dieses Mal schaffen: ein Leben weg von der Straße.

*Name von Redaktion geändert. Text: ich.tv/Patricio Crooker

 

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Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. 

Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

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