Vermisste Kinder in Indien

Mehr als 100.000 Kinder werden jedes Jahr in Indien vermisst. Der neunährige Irfan ist einer von ihnen. Der Neunjährige fand mithilfe von Don Bosco und der Polizei zurück zu seinen Eltern.

Hilfe für Straßenkinder

26 Tage wurde der neunjährige Irfan vermisst. Dann fanden ihn seine verzweifelten Eltern wieder – dank der Polizei und Don Bosco. Bis heute wissen die Eltern nicht, was passiert ist. Irfan spricht nicht über seine Erlebnisse. Er ist nur glücklich wieder zu Hause zu sein. Die Familie lebt in einem Slum in der südindischen Metropole Bangalore.
 

Don Bosco Netzwerk in Indien

Mehr als 100.000 Kinder und Jugendliche werden jedes Jahr in Indien vermisst. Im Jahr 2020 waren es nach Angaben des Don Bosco National Forum for the Young at Risk (DB YARForum) 108.234 Jungen und Mädchen. In dem asiatischen Land verschwinden  rund 9.000 Kinder jeden Monat und fast 300 Kinder täglich.

Digitale Hilfe: Homelink

Um vermisste Kinder schneller aufzufinden, beschloss das DB YARForum sich besser zu vernetzen und eine Datenbank aufzubauen. So sollten vermisste Kinder schneller mit ihren Familien zusammengeführt werden. Die webbasierte Datenbank Homelink Network wurde 2002 entwickelt. Alle Don Bosco Einrichtungen in ganz Indien können sie nutzen.Die Daten von mehr als 250.000 Kinder und Jugendliche sind dort erfasst. Mit Erfolg: in 75 Prozent der Fälle konnten die Eltern der vermissten Kinder wiedergefunden werden.

Foto-Reportage:

Vermisste Kinder

Irfans Geschichte

In Indien verschwinden jedes Jahr 100.000 Kinder. Sie werden Opfer von Menschenhändlern oder enden auf der Straße. Auch der neunjährige Irfan wurde vermisst. Ingesamt 26 Tage suchten die verzweifelten Eltern Moinul und Jameela ihren Sohn. Dann fanden sie ihn endlich wieder – mit Hilfe der Polizei und Don Bosco.

Zur Reportage

Analyse der Daten

Regelmäßig wird von den Don Bosco MitarbeiterInnen eine Analyse der Homelinkdaten durchgeführt. Ziel ist es, aus den Ergebnissen der Evaluation  Präventionsmaßnahmen zum besseren Schutz der Kinder abzuleiten.  So zeigte die Analyse, dass Menschenhandel der Hauptgrund für das Verschwinden von Kindern ist. Und dass die gefährdesten Kinder aus vier Bundesstaaten im Norden des Landes kommen. In diesen Bundesstaaten führte das DB YaRForum dann eine einjährige Sensibilisierungskampagne gegen Menschenhandel durch. 

Zugang zu Bildung

Bevor die Kinder in die Familien zurückgebracht werden, überprüfen Don Bosco Mitarbeiter die familiäre Situation. Falls die Eltern nicht gefunden werden oder eine Rückführung in die Familie zu risikoreich ist, wird ein dauerhafter Platz in einer Kinder- und Jugendeinrichtung gesucht. Dort können die Jungen und Mädchen zur Schule gehen und eine Ausbildung machen.

Jedes Detail und jede Aktivität eines Kindes wird in Homelink festgehalten. Vom ersten Tag der Rettung bis zu dem Tag, an dem es unsere Einrichtung verlässt. Auch nach der Rückführung in die Familien besuchen wir die Kinder. Wir wollen uns vergewissern, dass sie glücklich und gut versorgt sind. Erst dann wird die Akte geschlossen.

Pater Joseph Leo Irudayasamy SDB Direktor Don Bosco Projektbüro Chennai und Leiter Homelink

Traumatisierungen der Kinder

Die Analyse zeigte auch, dass es im Schnitt zwei bis drei Jahre dauert bis die Kinder wieder mit ihren Eltern zusammengeführt werden können.Je länger die Trennung dauert, umso gravierender sind die psychischen Folgen für die Kinder.Deshalb ist es das Ziel von Don Bosco die Kinder möglichst schnell wieder mit ihren Eltern zusammenzuführen. 

 

Noch Fragen?

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. 

Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Don Bosco Mission Bonn fördert Projekte der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern in circa 80 Ländern. Schwerpunktländer sind:

  • Afrika: Demokratische Republik Kongo, Ghana, Elfenbeinküste, Kenia, Madagaskar, Ruanda, Sambia, Sierra Leone, Südafrika, Südsudan, Uganda.
  • Asien: Indien, Myanmar,Philippinen, Vietnam
  • Ozeanien: Papua Neuguinea, Salomonen
  • Lateinamerika: Argentinien, Bolivien, Haiti, Kolumbien, Peru
  • Nahost: Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien, Türkei
  • Osteuropa: Albanien, Republik Moldau, Rumänien

Eine Übersicht finden Sie in unserer Länderkarte.

In unseren Projekten fördern wir Kinder und Jugendliche weltweit, die am Rand der Gesellschaft leben oder Gefahr laufen, ausgegrenzt zu werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtigungen, eine zerrüttete Herkunftsfamilie, Drogenerfahrung, Aberglaube, Leben im Slum, Zugehörigkeit zu einer ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe oder aufgrund der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit.

Wir engagieren uns für junge Menschen in Not – unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Geschlecht, sozialer Herkunft und Weltanschauung.
Damit das Leben dieser jungen Menschen gelingt!

Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeiter, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.

Damit das Leben junger Menschen gelingt!