Haiti

In Haiti eskaliert die Gewalt. Insbesondere in der Hauptstadt Port-au-Prince, wo bewaffnete Banden die Stadt belagern. Die Salesianer Don Boscos bleiben an der Seite der Menschen. Pater Victor SDB zeichnet ein erschütterndes Bild.

Eskalierende Gewalt in HaitiPater Victor SDB zur prekären Situation in Port-au-Prince

Seit Ende Februar belagern bewaffnete Gangs die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt sind täglicher Gewalt ausgesetzt. Zehntausende Menschen sind aus der Hauptstadtregion geflohen. Die Salesianer Don Boscos bleiben an der Seite der Menschen. Pater Victor SDB berichtet von der Lage vor Ort und zeichnet ein erschütterndes Bild.

„Abstieg in die Hölle“

"Schon seit Mitte November besetzen bewaffnete Banditen ein Gebäude auf unserem großen Don Bosco-Gelände in der Hauptstadt, in dem wir Straßenkindern ein Zuhause geben, eine Schule und eine Berufsschule betreiben. Das öffentliche Leben in dieser Gegend und auch das im Zentrum ist lahmgelegt. Meine Mitbrüder harren dort aus, doch wird es auch für die Mitarbeitenden und die Kinder und Jugendlichen immer gefährlicher. Wir haben Angst, alles zu verlieren, was wir in den letzten 88 Jahren hier aufgebaut haben“, zeigt sich Pater Victor Auguste SDB, Direktor des Don Bosco Projektbüros in Haiti bestürzt.

Zwischen politischen Unruhen und Naturkatastrophen

Pater Victor skizziert die Situation in Port-au-Prince als dramatisch: „Zwischen politischen Unruhen und Naturkatastrophen gerät Haiti immer tiefer in einen beispiellosen Abstieg in die Hölle. Unsere Arbeit für die Kinder und Armen wird immer schwieriger. Die Nöte werden immer größer, die Ressourcen immer weniger. Wir haben kaum Mittel, um die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen – und aktuell können wir uns kaum fortbewegen.“

Gemeinsam gegen die Notlage

„Selten habe ich Pater Victor ein so düsteres Bild zeichnen sehen. Die aktuellen Herausforderungen in Haiti sind wirklich immens! Don Bosco bleibt weiter vor Ort. Wir tun unser Bestes im Dienst der Notleidenden. Unsere Projekte außerhalb von Port-au-Prince laufen weiter – aber es ist ein Kraftakt! Wir müssen an der Seite unserer Projektpartnerinnen und -partner in Haiti bleiben und dürfen die Menschen in ihrer Not nicht allein lassen“, zeigt sich auch Silvia Cromm, Leitung Programme & Projekte bei Don Bosco in Bonn besorgt.

Don Bosco im Einsatz in Haiti

Seit 1936 ist Don Bosco in Haiti tätig. An zehn Standorten betreibt Don Bosco Schulen, Kindergärten, Berufsschulen und Wohnheime. Arme Kinder und Jugendliche erhalten durch Bildung und Ausbildung die Chance auf ein Leben in Würde. In den Armenvierteln von Port-au-Prince und Cap Haitien betreibt Don Bosco seit 1988 Straßenkinderzentren und sogenannte „Kleine Schulen“ mit niederschwelligem Zugang zu Bildungsangeboten. In der aktuellen Situation versorgt Don Bosco die Menschen in Not mit Lebensmitteln und Trinkwasser und steht ihnen auch seelsorgerisch zur Seite.

Noch Fragen?

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. 

Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Don Bosco Mission Bonn fördert Projekte der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern in circa 80 Ländern. Schwerpunktländer sind:

  • Afrika: Demokratische Republik Kongo, Ghana, Elfenbeinküste, Kenia, Madagaskar, Ruanda, Sambia, Sierra Leone, Südafrika, Südsudan, Uganda.
  • Asien: Indien, Myanmar,Philippinen, Vietnam
  • Ozeanien: Papua Neuguinea, Salomonen
  • Lateinamerika: Argentinien, Bolivien, Haiti, Kolumbien, Peru
  • Nahost: Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien, Türkei
  • Osteuropa: Albanien, Republik Moldau, Rumänien

Eine Übersicht finden Sie in unserer Länderkarte.

In unseren Projekten fördern wir Kinder und Jugendliche weltweit, die am Rand der Gesellschaft leben oder Gefahr laufen, ausgegrenzt zu werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtigungen, eine zerrüttete Herkunftsfamilie, Drogenerfahrung, Aberglaube, Leben im Slum, Zugehörigkeit zu einer ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe oder aufgrund der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit.

Wir engagieren uns für junge Menschen in Not – unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Geschlecht, sozialer Herkunft und Weltanschauung.
Damit das Leben dieser jungen Menschen gelingt!

Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeiter, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.

Damit das Leben junger Menschen gelingt!