Interview: "Die Menschen leiden"

Das Erdbeben in Nordsyrien hat Zehntausende Opfer gefordert. Immer noch drohen Nachbeben. P. Alejandro Leon SDB berichtet vom Leid der Menschen in Aleppo und wie Don Bosco hilft.

"Die Menschen leiden"

Die Situation in Aleppo ist dramatisch. Viele Menschen haben durch das Erdbeben alles verloren. Hinzu kommen Nachbeben. Die Menschen leben in ständiger Angst und Unsicherheit. Pater Alejandro Leon SDB, der für die gesamte Region verantwortlich ist, ist sofort nach Aleppo gereist. Im Interview schildert er, wie dramatisch die Situation ist und was die Menschen am dringensten brauchen.

Wie ist die aktuelle Situation?

Die Situation hat sich zugespitzt. Gestern gab es ein zweites Erdbeben. Die Menschen hatten Panik und Angst. Ihre Traumata des ersten Erdbebens sind wieder hervorgekommen. 750 Personen sind dann in unsere Einrichtung in Aleppo gekommen. So viele Menschen wie nie zuvor. Viele Kinder haben geweint. Auch viele alte Menschen kamen zu uns. Alle machten sich Sorgen um ihre Familien. Viele wussten nicht, wo ihre Familienmitglieder sind.

Was gibt es für Herausforderungen?

Es ist schwierig für uns, alle Menschen in unserer Einrichtung zu versorgen. Wir haben nur Matratzen für 400 Personen. Die Leute mussten dann teilweise auf dem Boden oder in einem Stuhl schlafen. Auch Decken haben wir nicht ausreichend. Die Menschen in Aleppo sind vom Krieg gezeichnet. Seit acht Jahren gibt es am Tag nur für eine Stunde Strom. Wir sind alle nicht auf die Kälte vorbereitet. In den Wohnungen ist höchstens ein Zimmer beheizt. Wenn überhaupt! Es gibt praktisch keinen Brennstoff und wenn, dann ist der viel zu teuer. Es fehlt an allem.

Die Kirchen fordern schon lange, die internationalen Sanktionen aufzuheben. Sie treffen nur die Zivilbevölkerung und nicht die Verantwortlichen. Die Menschen leiden und wir brauchen entschiedene internationale Hilfe.

P. Alejandro Leon SDB Provinzial der Salesianer Don Bosco in Syrien

Wie wichtig ist die seelische Unterstützung?

Die psychologische Unterstützung ist sehr wichtig! Viele sagen, dass sich ohne unsere pastorale Begleitung die Situation noch verschlimmert hätte. Es ist sozusagen eine Präventionsmaßnahme. Wir bräuchten viel mehr gut ausgebildete Psychologen. Es gibt viel zu wenige davon. Psychologie ist immer noch verschrien. Das sei etwas für Verrückte. Aber die Menschen brauchen diese Unterstützung. Sie haben viel zu viel mitgemacht und fragen sich, was sie getan haben, dass sie so viel Leid ertragen müssen. Der Krieg, der vor 12 Jahren begonnen hat, Bombardierungen, Choleraausbruch, finanzielle Krisen und dann noch Corona. 

Was gibt Ihnen Kraft?

Im Anblick des Leids fühle ich oft eine Ohnmacht. Wie kann ich den Menschen helfen? Das ist sehr hart. Beim zweiten Erdbeben waren auch viele alte Menschen bei uns. Ich konnte ihnen nichts außer eine Decke und einen Stuhl anbieten. Das könnten meine Eltern sein. Und ich kann ihnen nicht mehr bieten. Die Menschen sind trotzdem dankbar und freundlich. Das gibt mir Kraft. Es ist ein Geschenk Gottes bei den Menschen in Syrien zu sein. Ich habe Theologie und Philosophie studiert, aber wirklich gelernt, was Gott bedeutet, habe ich hier mit den Menschen. Hier habe ich den Wert des Lebens schätzen gelernt. 

 

Interview vom 21.02.2023

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